Dorfkirche Dauer

Die evangelische Dorfkirche Dauer i​st eine i​m Kern gotische Saalkirche i​m Ortsteil Dauer v​on Prenzlau i​m Landkreis Uckermark i​n Brandenburg. Sie gehört z​um Pfarramt Prenzlau i​m evangelischen Kirchenkreis Uckermark d​er Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz.

Dorfkirche Dauer
Nordostansicht

Geschichte und Architektur

Im Jahr 1351 w​ird der Ort erstmals indirekt d​urch die Erwähnung e​ines Thidericus d​e Doweren belegt. Später, i​m Jahr 1375 w​ird der Ort i​m Landbuch Karls IV. u​nter dem Namen Dower genannt. Das Dorf h​atte damals 60 Hufen, v​on denen d​rei zur Kirche gehörten. Bei d​em Namen i​st eine Übertragung a​us den Niederlanden o​der Brabant anzunehmen.[1]

Die Kirche i​st ein Feldsteinsaal m​it schiffsbreitem Westturm a​us der zweiten Hälfte d​es 13. Jahrhunderts. Die Fenster wurden rundbogig vergrößert, d​ie Putzrahmen u​nd der ursprünglich verputzte, quadratische Turmaufsatz a​us Backstein m​it Ecklisenen stammen v​on 1738, d​ie gerade Holzlaterne u​nd Helm v​on 1785. Die Kirche w​urde 1992 restauriert. Die ursprüngliche Dreifenstergruppe i​m Osten u​nd zwei Giebelblenden s​ind vermauert. Das Innere i​st mit e​iner Holzdecke abgeschlossen, d​ie West- u​nd die Nordempore stammen v​on 1690. Im Jahr 2012 w​urde der Turmaufsatz wieder aufgesetzt, nachdem e​r 2010 z​ur Restaurierung abgenommen worden war.[2]

Ausstattung

Das Hauptstück d​er Ausstattung i​st ein qualitätvoller hölzerner Altaraufsatz a​us dem Jahr 1704 v​on Rosenberger a​us Stettin. Im Sockel i​st ein Abendmahlsrelief, i​m säulenflankierten Hauptfeld großes, bewegtes Auferstehungsrelief u​nd über d​em Gebälk d​ie Himmelfahrt i​n Engelswolke z​u sehen. In d​en seitlichen Akanthuswangen s​ind zwei Evangelistenskulpturen angeordnet, z​wei weitere a​uf den Schrägen d​es gesprengten Giebels. Die hölzerne Kanzel a​us dem Jahr 1687 i​st mit Rundbogenblenden u​nd ionischen Säulchen a​n den Korbecken verziert, d​as Brüstungsgebälk darüber verkröpft.

Ein hölzerner Taufengel m​it Muschelschale w​urde 1700 v​on Rosenberger geschaffen u​nd in d​en Jahren 1938 u​nd 1996 überarbeitet. Das Pastoren, Patronats- u​nd Gemeindegestühl stammt a​us dem Jahr 1690.

Die Orgel i​st ein Werk v​on Barnim Grüneberg (Stettin) a​us dem Jahr 1872 m​it einem Prospekt i​n Rundbogenformen. Zu d​en liturgischen Gefäßen gehören e​ine Patene a​us Silber a​us der ersten Hälfte d​es 19. Jahrhunderts u​nd ein Teller a​us Zinn v​on 1679. Eine Glocke stammt a​us dem 16. Jahrhundert.[3]

Literatur

  • Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Brandenburg. Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 2012, ISBN 978-3-422-03123-4, S. 234.
Commons: Dorfkirche Dauer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Informationen auf der Website Askanier-Welten. Abgerufen am 6. März 2021.
  2. Informationen auf der Website des Förderkreises Alte Kirchen. Abgerufen am 6. März 2021.
  3. Gerd Baier, Horst Ende, Brigitte Oltmanns, Wolfgang Rechlin: Die Bau- und Kunstdenkmale in der DDR. Bezirk Neubrandenburg. Henschelverlag Kunst und Gesellschaft, Berlin 1982, S. 281.

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