Donghwasa
Der Donghwa-Tempel (kor. 동화사, Hanja 桐華寺, Donghwasa, wörtl. „Paulownienblüten-Tempel“) ist ein buddhistischer Tempel des den Chan-Buddhismus praktizierenden Jogye-Ordens (Jogye-jong, 曹溪宗) an der Südseite des Palgong-Bergs (Palgongsan) etwa 22 km nordöstlich der südkoreanischen Großstadt Daegu.
Hier errichtete der Mönch Geukdal (Geukdal-jonja) im Jahr 493 einen Tempel, der zunächst Yuga-Tempel (Yugasa) hieß. Während der Herrschaft des Königs Heungdeok (Heungdeok Wang, 興德王) der Silla-Dynastie wurde die Anlage im Jahre 832 durch Simji erneuert. Der Legende zufolge blühten die Paulownien in der Umgebung auch während der Bauarbeiten im Winter, weshalb man den Namen in „Paulownienblüten-Tempel“ änderte. Im Umfeld der Anlage entstanden nach und nach mehrere, dem Tempel zugehörige Einsiedeleien (amja).
Während der Goryeo-Dynastie war dies einer der vier Tempel, in denen man die staatlichen Beamten-Prüfungen (Gwageo) durchführte. Mit der Förderung des Konfuzianismus durch die Joseon-Dynastie ging der Einfluss des Donghwa-Tempels zurück, doch wurde die Anlage weiter ausgebaut. Während der Invasion der koreanischen Halbinsel durch den japanischen Feldherrn Toyotomi Hideyoshi im Jahre 1592 führte der Mönch Yujeong (惟政 alias Song-un, 松雲) von hier aus mit einer Truppe von Mönchskriegern einen erbitterten Kampf gegen die japanischen Truppen.[1]
Seit 1988 ist der Tempel als 9. Haupttempel des Jogye-Ordens registriert. Mit mehreren National-Schätzen Südkoreas und einem 1992 errichteten 33 Meter hohen „Wiedervereinigungsgroßbuddha“ (Tongil Daebul) gilt er zugleich als wichtige touristische Attraktion der Region Daegu.
Literatur
- Lena Kim: Buddhist Sculpture of Korea. Hollym International Corporation, Elizabeth, NJ u. a. 2007.
- James B. Lewis: Frontier Contact Between Choson Korea and Tokugawa Japan. RoutledgeCurzon, London/ New York 2003.
- Chris Verebes: Empty house - Zen masters and temples of Korea. Eastward Publications, Seoul 2002.
Einzelnachweise und Anmerkungen
- 1594 führte er dreimal direkte Verhandlungen mit Katō Kiyomasa, einem der drei führenden Kommandeure Hideyoshis. Nach dem Rückzug der japanischen Truppen zog Yujeong 1604 mit einer Gesandtschaft nach Japan und handelte mit dem Shōgun Tokugawa Ieyasu in der Burg Fushimi (Kyōto) das Fundament für die weiteren Beziehungen zwischen Japan und Korea aus.