Donau-Oder-Elbe-Kanal
Der Donau-Oder-Elbe-Kanal (DOEK) ist ein Kanalprojekt, das die Flüsse Elbe, Oder und Donau miteinander verbinden soll. Das Teilprojekt, Oder und Donau zu verbinden, wird Donau-Oder-Kanal genannt.
Die Idee einer derartigen Kanalverbindung ist schon über 300 Jahre alt. Insbesondere in Tschechien und Österreich gibt es starke Bestrebungen, einen derartigen Kanal auszubauen, da dadurch beide Länder eine Anbindung an die Ostsee bzw. eine wesentlich bessere Anbindung an das Wasserstraßennetz erhalten würden. Der Kanal würde die Flüsse Elbe, Oder und March jeweils in ihren Oberläufen verbinden. Dies würde im Falle der Elbe einen sehr großen technischen Aufwand erfordern, da ein Höhenunterschied von 250 m überbrückt werden müsste, was zu Kosten von vielen Milliarden Euro führen würde. Die Verbindung von Donau und Oder (Donau-Oder-Kanal) wäre relativ kostengünstig herzustellen, da die Mährische Pforte die niedrigste Wasserscheide in ganz Zentraleuropa darstellt und die Höhendifferenz nur 125 m auf Donauseite und 125 m auf Oderseite beträgt. In Polen und Südmähren wurden die erforderlichen Stauhaltungen und Schleusen für den Kanal bereits gebaut.
Ein Bündnis europäischer Naturschützer kritisierte diese Planungen 2020 scharf, da ein wesentlich größerer Eingriff in die Natur, besonders in geschützte Auenlandschaften, und den Wasserhaushalt erforderlich sei als beim Ausbau vorhandener Bahnverbindungen. Zudem würde die Wasserstraße durch die zahlreichen nötigen Schleusen sehr langsam.[1]
Die Idee einer transeuropäischen Wasserstraßenverbindung wurde bereits mit dem Rhein-Main-Donau-Kanal verwirklicht.
Weblinks
- Wasserkorridor D-O-E, Anfang der Strecke bei Devín (Var. A a D)
- Wasserkorridor D-O-E, Anfang der Strecke bei Wien (var. B a C)
- Donau-Oder-Kanal, weiterer fertiger Teil nahe Wien
- Donau-Oder-Kanal, fertiger Teil in Wien bei der Lobaustraße
- Hafen Koźle, Kanał Gliwicki und Oder
- Ort des ersten Spatenstichs. Von links nach rechts Kanał Gliwicki mit breiter Mündung, ein 6-kmTeilstück des Oder-Donau-Kanals und ein Stichkanal zur chemischen Fabrik in Kędzierzyn.
- Letzter Hafen am Kanał Kędzierzynski, fertiger Teil des Donau-Oder-Kanals, erbaut 1938–1943
- Der Hafen Chvaletice ist heute der letzte Hafen an der Elbe. Die Schiffbarkeit der Elbe sollte bis Pardubice und dann zum Wasserkorridor D-O-E ausgedehnt werden.
Literatur
- Jíra Janác: European Coasts of Bohemia: Negotiating the Danube-Oder-Elbe Canal in a Troubled Twentieth Century. Amsterdam: Amsterdam University Press 2012, ISBN 9789089645012.
Einzelbelege
- Brief von neun europäischen Naturschutzverbänden an die Europäische Kommission vom 6. März 2020 (online, abgerufen am 16. März 2020)