Doctors’ Commons
Die Doctors’ Commons, seit 1768 offiziell College of Doctors of Law exercent in the Ecclesiastical and Admiralty Courts war eine englische Juristenvereinigung mit Sitz in London, die von 1511 bis 1865 bestand.
Von der englischen Kirchengerichtsbarkeit (ecclesiastical courts) und den Seegerichten (admiralty courts) wurde nicht das Common Law, sondern das kanonische und das römische Recht, wie es in Kontinentaleuropa verbreitet war, angewendet. Die bei diesen Gerichten tätigen Anwälte wurden an den Universitäten von Oxford und Cambridge auf diesen Rechtsgebieten speziell ausgebildet. Die Absolventen schlossen sich zu der Doctors’ Commons zusammen. Sie wurden nach den Regularien des Erzbischofs von Canterbury in die Gemeinschaft aufgenommen und für ihre anwaltliche Tätigkeit zugelassen. Sie hatten vor Gericht eine ähnliche Funktion wie die Barristers des Common Law.
Parallel dazu gab es für das Common law die in den Inns of Court organisierten Rechtsanwälte.
Im 19. Jahrhundert wurde die strenge Trennung von römischem Recht und Common Law sowie die exklusive Vertretungsbefugnis vor Gericht mit den Probate and Matrimonial Causes acts von 1857, dem High Court of Admiralty Act 1859 und dem Judicature Act von 1873 aufgegeben, was auch zur Auflösung der Doctors’ Commons im Jahr 1865 führte.
Literatur
- Baker, J.H.: An Introduction to English Legal History. Butterworths, London 1990, ISBN 0-406-53101-3.
- Baker, J.H.: Monuments of Endlesse Labours: English Canonists and Their Work 1300-1900. Hambledon Press, London 1998, ISBN 1-85285-167-8.
- Outhwaite, R.B. & Helmholz, R. H.: The Rise and Fall of the English Ecclesiastical Courts, 1500-1860, (Cambridge Studies in English Legal History). Auflage, Cambridge University Press, London 2007, ISBN 978-0-521-86938-6.
- Squibb, G. D.: Doctors' Commons. Oxford University Press, Oxford 1977, ISBN 0-19-825339-7.