Dissimilation (Phonologie)

Als Dissimilation bezeichnet m​an in d​er Phonologie d​ie Entähnlichung zweier o​der mehrerer ähnlicher Laute innerhalb e​ines Wortes.

Beispiele

  • Das ch in der Folge chs (z. B. in sechs oder in Fuchs) wurde ursprünglich als Frikativ ausgesprochen. Diese Aussprache hat sich den Wörtern „sechzehn“ und „sechzig“ erhalten, ebenso wie in bestimmten Gegenden (z. B. in der Schweiz, siehe Helvetismus). Da es sich bei s ebenfalls um einen Frikativ handelt, ist eine Dissimilation erfolgt, so dass ch als /k/ ausgesprochen wird.
  • lateinisch meridies ('Mittag') aus *medidie (Lokativ von medius dies)
  • spanisch alma ('Seele') aus lateinisch anima

Siehe auch

  • Assimilation (Phonologie) – in der Phonologie Sprachlautveränderungen, die meist durch Koartikulation (artikulatorische Vereinfachung) entstehen.
  • Lautwandel – eine Art des Sprachwandels, die darin besteht, dass die Aussprache von Lauten mit der Zeit geändert wird.
  • Graßmannsches Gesetz (Sprachwissenschaft) – eine für die indogermanische Sprachwissenschaft 1863 nachgewiesene phonetische Dissimilationsregel.

Quelle

  • Jörg Meibauer, Einführung in die germanistische Linguistik, 2. Aufl. (2007), S. 98.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.