Dinçer Güçyeter
Dinçer Güçyeter (geb. 1979 in Nettetal[1]) ist ein deutscher Lyriker, Theatermacher und Verleger.[2]
Leben
Güçyeter wuchs als Sohn eines Kneipiers und einer Angestellten auf.[2] Er machte einen Realabschluss an einer Abendschule.[2] Er absolvierte von 1996 bis 2000 eine Ausbildung als Werkzeugmechaniker.[3] Zwischenzeitlich war er als Gastronom tätig.[2] Im Jahr 2012 gründet Güçyeter den ELIF Verlag.[2] Dieser hat sich die Lyrik zum Schwerpunkt gemacht.[4] Bemerkenswert ist, dass er bis dato seinen Verlag als Gabelstaplerfahrer in Teilzeit querfinanziert.[2] Güçyeter lebt in Nettetal.[5]
Wirken
Güçyeter veröffentlichte sowohl Einzelbände als auch Anthologien.[4] Im Jahr 2012 erschienen seine beiden Lyrikbände Anatolien Blues und Ein Glas Leben.[3] Im Jahr 2017 erschien Aus Glut geschnitzt.[4]
Im Jahr 2021 folgte Mein Prinz, ich bin das Ghetto.[4] Dieses Werk zeichnet sich durch eine „expressionistische Sprachwucht und feinsinnige Ambivalenz“ aus und öffnet „eine sehr eigene und doch vertraute Welt zwischen dem niederrheinischen Nettetal und Anatolien, zwischen Kind-Sein und Vater-Werden, zwischen Heinrich Heine und Dinçer Güçyeter, und unterläuft – oft humorvoll – herrschende postmigrantische Stereotype“.[5] Im Jahr 2022 wurde er für dieses Werk mit dem Peter-Huchel-Preis ausgezeichnet.[5]
Seine erste Bühnenerfahrung konnte Güçyeter im Jahr 1998 in Tschechows Die Möwe sammeln.[3] Seither wirkte er in unterschiedlichen Theaterproduktionen mit, etwa 2013 am Schauspiel Essen in der Inszenierung basierend auf dem Roman Rote Erde.[3] Er übernahm 2014 die Leitung eines Laienensembles.[3]
Einzelnachweise
- Heribert Brinkmann: Kultur in Nettetal: „Der Neymar der Lyrikszene“. In: rp-online.de. 31. Januar 2022, abgerufen am 31. Januar 2022.
- Alexandru Bulucz: Porträt: Aus Glut geschnitzt. In: freitag.de. 10. März 2021, abgerufen am 31. Januar 2022.
- Dincer Gücyeter. In: perlentaucher.de. Abgerufen am 31. Januar 2022.
- Dincer Gücyeter. In: elifverlag.de. Abgerufen am 31. Januar 2022.
- miha./dpa: Preise für Antje Kunstmann und Dinçer Güçyeter. In: FAZ.net. 29. Januar 2022, abgerufen am 31. Januar 2022.