Dieter Fringeli

Dieter Fringeli (* 17. Juli 1942 i​n Basel; † 9. April 1999 ebenda) w​ar ein Schweizer Germanist, Literaturkritiker u​nd Schriftsteller.

Leben

Dieter Fringeli w​urde 1942 a​ls Sohn d​es Dichters Albin Fringeli i​n Basel geboren u​nd wuchs i​n Nunningen auf. Nach d​er Matura studierte e​r Germanistik, Geschichte u​nd Philosophie a​n den Universitäten Basel u​nd Freiburg (Schweiz).

Noch a​ls Student veröffentlichte e​r seinen ersten Gedichtband. Er gehörte z​u den Gründern d​er Gruppe Olten u​nd war d​ort in d​en ersten d​rei Jahren i​m Vorstand tätig.

1967 promovierte Fringeli m​it einer Arbeit z​u Alexander Xaver Gwerder. Darauf machte e​r einen längeren Aufenthalt i​n Hamburg u​nd arbeitete mehrere Jahre a​ls Gymnasiallehrer i​n Basel. 1972–1974 h​atte er e​inen Lehrauftrag für n​eue deutsche Literatur a​n der ETH Zürich, 1973 lehrte e​r ausserdem a​n der Universität Lausanne. Von 1976 b​is 1987 w​ar er Feuilletonchef d​er Basler Nachrichten resp. d​er Basler Zeitung. In dieser Zeit w​urde er z​u einem geschätzten Literaturkritiker. Seit 1987 l​ebte er a​ls freier Schriftsteller i​n Basel, w​o er 1999 starb.

Auszeichnungen

  • 1969: Förderpreis des Kantons Solothurn
  • 1970: Stipendium der Stiftung Pro Helvetia
  • 1971: Kunstpreis des Lions-Club Basel
  • 1974: Werkpreis des Kantons Solothurn
  • 1974: Ehrengabe der Schweizerischen Schillerstiftung
  • 1993: Literaturpreis des Kantons Solothurn
  • 1993: Gesamtwerkspreis der Schweizerischen Schillerstiftung

Werke

Lyrik

  • Zwischen den Orten. :it 5 Linolschnitten von Celestino Piatti. Jeger-Moll, Breitenbach 1965.
  • Was auf der Hand lag. Walter, Olten 1968.
  • Das Nahe suchen. Privatdruck, 1969.
  • Das Wort reden. Walter, Olten 1971.
  • Durchaus. Neue Gedichte. Illustriert von Celestino Piatti. Eremiten-Presse (Broschur 66), Düsseldorf 1975.
  • Ich bin nicht mehr zählbar. Arche, Zürich 1978.
  • Ohnmachtwechsel und andere Gedichte aus zwanzig Jahren. Arche, Zürich 1981.
  • Wortwund. Pendo, Zürich 1988.
  • Grenzlust. Ein Lesgedicht mit Original-Holzschnitten von Bruno Gasser. Eremiten-Presse (Broschur 164), Düsseldorf 1991, ISBN 3-87365-259-5.
  • Unter mir gesagt. Pendo, Zürich 1991.
  • Minderheiten wie Liebe. Pendo, Zürich 1994.
  • ich bin mein gutes recht. Gedichte aus dem Nachlass, mit 10 Liedern nach Gedichten aus dem Zyklus für Sopran und Schlagzeug von Daniel Weissberg (auf einer CD) und mit Vorwort von Adolf Muschg. Nachtmaschine, Basel 2003, ISBN 3-85816-110-1.

Prosa, Essays

  • Alexander Xaver Gwerder: 'Die Optik der Trauer. Alexander Xaver Gwerder – Wesen und Wirken. Kandelaber, Bern 1970, DNB 573147736 (Dissertation Universität Fribourg/Freiburg, Philosophische Fakultät, 1967, 176 Seiten, unter dem Titel: Alexander Xaver Gwerder: Wesen und Wirken, DNB 570209951).
  • Dichter im Abseits. Schweizer Autoren von Glauser bis Hohl. Artemis, Zürich 1974, ISBN 3-7608-0339-3.
  • Von Spitteler zu Muschg. Literatur der deutschen Schweiz seit 1900. Reinhardt, Basel 1975, ISBN 3-7245-0353-9.
  • Nachdenken mit und über Friedrich Dürrenmatt. Ein Gespräch. Jeger-Moll, Breitenbach 1977.
  • Reden und andere Reden. Politik und Sprache. Nachtmaschine, Basel 1979.
  • Mein Feuilleton. Gespräche, Aufsätze, Glossen zur Literatur. Jeger-Moll, Breitenbach 1982.
  • Dichter im Einsatz. Essays über Nicolas Born, Erika Burkart, Friedrich Dürrenmatt, Jürg Federspiel, Eugen Gomringer, Karl Krolow, Walter E. Richartz, Peter Rühmkorf und Otto Steiger. Benziger, Zürich 1991, ISBN 3-545-34092-9.
  • Fingernägel. 23 Anfälle. Roman. Benziger, Zürich 1992.
  • Das Heimatlos. Herkommen und Hingehen. Lenos, Basel 1995, ISBN 3-85787-246-2.

Herausgeberschaft

  • Gut zum Druck. Teil 1: Literatur der Deutschen Schweiz seit 1964. Artemis, Zürich 1972, ISBN 3-7608-0315-6-[1].
  • Mach keini Schprüch. Schweizer Mundartlyrik des 20. Jahrhunderts. Mit einem Essay von Dieter Fringeli. Artemis, Zürich 1972, OCLC 884077791; Ammann, Zürich 1981, ISBN 3-250-01002-2.
  • Taschenbuch der Gruppe Olten (mit Paul Nizon und Erica Pedretti). Benziger, Zürich 1974, ISBN 3-545-36217-5.
  • Haltla. Basel und seine Autoren. Fotos von Kurt Wyss. Basler Zeitung, Basel 1978, ISBN 3-85815-045-2.
  • Siegfried Lang: Blätterstatt. Gedichte. Reinhardt, Basel 1989, ISBN 3-7245-0652-X.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Teil 2: Fortschreiben: 98 Autoren der deutschen Schweiz, herausgegeben von Dieter Bachmann (= Gut zum Druck, Band 2), Artemis, Zürich / München 1977, ISBN 3-7608-0446-2.
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