Die Lebensstufen
Die Lebensstufen ist ein allegorisches Gemälde des Malers Caspar David Friedrich.
Die Lebensstufen |
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Caspar David Friedrich, um 1835 |
Öl auf Leinwand |
72,5 × 94 cm |
Museum der bildenden Künste |
Beschreibung
Das Bild zeigt ein Ufer an der Ostseeküste in der Abenddämmerung. Auf dem Meer sind drei Segelschiffe im Heimkehren begriffen. Auf dem größten Schiff im Vordergrund wurde bereits damit begonnen, die Segel zu reffen. Zwei kleinere Segelboote noch voll aufgetakelt sind in Ufernähe. Auf der Böschung befindet sich eine Gruppe von fünf Menschen, die an ihrer Kleidung als Stadtleute auszumachen sind. In ihrer Mitte sitzt ein Junge, der ein schwedisches Fähnchen hochhält, während ein Mädchen danach greift. Rechts neben ihnen sitzt eine Frau, die sich den beiden Kindern zuneigt und die rechte Hand zu einer Gebärde erhoben hat.
Die Gruppe bildet einen Halbkreis, auf dessen äußerster Stelle sich die Kinder befinden; links und rechts von ihnen ein jüngerer Mann und eine junge Frau. Ganz links steht ein alter Mann, der sich etwas Abseits des Kreises befindet.
Frau und Kinder sind sommerlich gekleidet, während der alte Mann einen Mantel und eine Pelzmütze trägt. Dieser ältere Mann wendet dem Betrachter den Rücken zu und erinnert so an andere Werke des Künstlers.
Fünf Menschen sind am Strand und fünf Schiffe auf dem Meer. Das Schiff, das den Künstler repräsentiert, ist schon fast wieder am Ufer und somit am Ende des Lebens angelangt, wohingegen die anderen Schiffe sich vom Ufer wegbewegen – die „jüngeren“ Schiffe spiegeln die Kinder wider und die Schiffe in der Ferne die Eltern.
Die Lebensstufen im Bild
Die Lebensphasen spiegeln sich sowohl bei den Personen, als auch bei den Booten wieder. Caspar David Friedrich im Pelz ist schon dem Jenseits zugewandt. Als schlanker Mann mit Zylinder ist er noch voller Tatkraft, die jüngere Frau und ihre Kinder sind Ausdruck der Jugend. Die beiden Boote am Horizont verkörpern die Vergänglichkeit, das große Segelboot mit zwei Begleitbooten im Vordergrund verkörpert die Hoffnung, seine Frau und seine Kinder.[1]
Kommentar
Friedrichs Geburtsort Greifswald gehörte mit Vorpommern von 1630 bis 1815 zu Schweden. Das Gemälde zeigt Friedrichs jüngere Tochter Agnes Adelheid und seinen Sohn Gustav Adolf 20 Jahre nach Greifswalds Eingliederung nach Preußen mit einem schwedischen Fähnchen.
Der schwedische Literat Per Daniel Amadeus Atterbom schrieb über den Maler:
- „Friedrich ist Pommer… und hält sich für einen halben Schweden“ (in Reisebilder aus dem romantischen Deutschland, 1859).
Der Blick geht über die Landzunge auf das freie Meer, hinter dem Schweden liegt. Schweden galt den liberaldemokratisch gesinnten Bürgern als das Land der freien Bauern. Friedrich ließ auch seinen Sohn, der das schwedische Fähnchen in der Hand hält, auf den Namen schwedischer Könige („Gustav Adolf“) taufen.
Einzelnachweise
- 100 Meisterwerke. Die Lebensstufen von Caspar David Friedrich (1774-1840). In: TV Hören und Sehen, 29 2011, S. 130.
Literatur
- Wieland Schmied (Hg.): Harenberg Museum der Malerei. 525 Meisterwerke aus sieben Jahrhunderten. Harenberg Lexikon Verlag, Dortmund 1999, ISBN 3-611-00814-1
- Wieland Schmied: Caspar David Friedrich. DuMont, Köln 1992, ISBN 3-8321-7207-6
Weblinks
- Museum der bildenden Künste: Informationen zum Gemälde