Die Berge, die sind meine Heimat
Die Berge, die sind meine Heimat lautet der Kehrvers eines Tonfilmschlagers, den Rolf Marbot unter dem süddeutsch-alpin klingenden Künstlernamen Toni Birkhofer[1] für den Skisportfilm Der weiße Rausch geschrieben hat. Den Text dazu dichtete Bert Reisfeld unter dem Pseudonym Hanns Reimar.[2] Der Film von Arnold Fanck, bei dem Leni Riefenstahl als „Ski-baby“ mitspielte[3], hatte im Dezember 1931 Premiere und kam 1932 in die deutschen Kinos.[4]
- Kehrreim:
Die Berge die san meine Heimt
Da fühl ich mich froh wie zu Haus,
Drum zieh ich auch Sommer und Winter
Vergnügt in die Berge hinaus.
Das Leben erscheint doch viel schöner
Da droben in sonniger Höh’:
Wir singen ein fröhliches Lied, juchhe
Vom Echo da schallt es zurück.
Ja wer in die Berge nur zieht, juchhe
Der braucht weiter gar nichts zum Glück.
Die Melodie klingt an das von dem Ski- und Bergsteigerpionier Otto Sirl 1906 nach einem Pfrontner Volkslied[5] geschriebene populäre Lied „Der Winter, der is ma ned z'wider“ mit dem Kehrreim „Zwoa Brettl'n, a g'führiger Schnee“[6] an, das auch auf Liedpostkarten[7] verbreitet wurde.
Das Tiroler Gesangs-Duo Toni Meindl und Hans Lessmann, von dem auch noch weitere „süddeutsche Aufnahmen“[8] bekannt geworden sind, sang das Walzerlied, begleitet von einem Blas-Orchester unter der Leitung von Carl Woitschach, im Oktober 1932 auf die Grammophonplatte.
Tondokumente
- Die Berge, die sind meine Heimat. Walzerlied aus dem Aafa-Tonfilm der Henry R. Sokal-Produktion "Der weiße Rausch. Neue Wunder des Schneeschuhs"[9] (Musik Toni Birkhofer, Text Hannes Reimar): Toni Meindl & Hans Lessmann mit Blas-Orchester. Gloria G.O. 10 427 b (Matr. Bi 949), aufgen. Berlin, 28. Oktober 1932[10]
Das Lied wurde auch noch von anderen Interpreten gecovert:
- Die Berge, die sind meine Heimat. Walzerlied a.d. Tonfilm “Der weiße Rausch” (Birkhofer/Reimar) Tanz-Orchester Fredy Pitt. Refrain: Heinz Günther. Triumph 21 705 (mx. 10 108), aufgen. Berlin 1932[11]
- Die Berge, die sind meine Heimat. Walzerlied a.d. Tonfilm “Der weiße Rausch”. Musik von Toni Birkhofer, Text von Hannes Reimar. Jazz-Orchester Jack Presburg. Refraingesang: Eric Satory. Orchestrola Nr. 3435 (mx. C.807)[12]
Einzelnachweise
- “Toni Birkhofer” war ein Pseudonym für den aus Breslau gebürtigen Schlagerkomponisten Rolf Marbot (1906–1974), der bürgerlich Friedel Albrecht Marcuse hiess ; vgl. Catalog of Copyright Entries: Musical compositions. U.S. Government Printing Office, 1980, S. 63, und Sophie Fetthauer bei LexM Uni Hamburg (2007, aktualisiert am 29. März 2017)
- “Hannes Reimar” war ein Pseudonym für den in Wien geborenen Schlagerdichter Bert Reisfeld (1906–1991), vgl. Sophie Fetthauer bei LexM Uni Hamburg (2006, aktualisiert am 8. Sept. 2014)
- vgl. Photopostkarte bei virtual-history.com
- vgl. dazu Dr. Christian Riml: “1931: DER WEISSE RAUSCH... und die beiden Hamburger Zimmerleute”, bei walter-riml.at (Texte © Helma Türk - Fotos Walter Riml © Dr.Christian Riml)
- vgl. volksliederarchiv.de. Dieses „Skiläuferlied“ singen Toni Meindl & Hans Lessmann mit Akkordeon-Begleitung auf der A-Seite von Gloria G.O. 10 427 (Matr. Bi 948) ; auf dem label, abgeb. bei ebay.at (abgerufen am 14. April 2017), wird es dem Fanck-Film “Stürme über dem Mont Blanc” von 1930 zugeschrieben, wo es Paul Dessau in seiner Illustrationsmusik leitmotivisch einsetzte.
- Text nachzulesen bei ingeb.org, zu Sirl vgl. Ingo Buchelt bei all-in.de, Füssen, 22. Januar 2011
- Liedpostkarte „Der feinste Sport“ bei ansichtskarten-center.de (abgerufen am 14. April 2017)
- vgl. Blatt aus dem „Gloria Schallplatten Nachtrag Nr. 3“ vom Dezember 1932 bei grammophon-platten.de (Beitrag von user ‘SchellackFreak’ Sa Mär 28 2015, 21:26)
- vgl. Filmplakat ; der Film hatte auch noch die Alternativtitel "Die weißen Teufel" und "Sonne über dem Arlberg", vgl. Abb. bei walter-riml.at
- anzuhören auf youtube
- label abgeb. bei discogs.com
- label abgeb. bei discogs.com