Dichter und Bauer
Dichter und Bauer ist eine Bühnenmusik von Franz von Suppè zu einem Lustspiel von Karl Elmar. Sie besteht aus der Ouvertüre sowie einigen musikalischen Einlagen und wurde am 24. August 1846 in Wien am Theater an der Wien uraufgeführt. Erst um 1900 wurde die erfolgreiche Komposition von Georg Kruse (unter dem Pseudonym F. Silesius) mit anderen Kompositionen Suppès zu einer Operette erweitert.[1]
Werkdaten | |
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Originaltitel: | Dichter und Bauer |
Form: | Komödie mit Liedern |
Originalsprache: | Deutsch |
Musik: | Franz von Suppè |
Libretto: | Karl Elmar |
Uraufführung: | 24. August 1846 |
Ort der Uraufführung: | Theater an der Wien |
Entstehungsgeschichte
Da Suppè 1846 als Dirigent bei Opernproben stark in Anspruch genommen war, blieb ihm wenig Zeit für die Komposition der Musik zu Dichter und Bauer. Deshalb stellte er dem Werk eine Ouvertüre, die er schon bei zwei früheren Possen ohne Publikumserfolg verwendet hatte, in einer etwas überarbeiteten Version voran – und diesmal gefiel die Ouvertüre und musste sofort wiederholt werden. Er verkaufte sämtliche Rechte an der Ouvertüre für einen geringen Betrag an den Musikverlag Josef Aibl, der über 50 verschiedene Arrangements des Erfolgsstücks veröffentlichte.[2][3][1]
Rezeption
Die Ouvertüre war bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts überaus populär. Daher war der Wiedererkennungseffekt garantiert, als Paul Hindemith 1923 im 2. Satz seines Werks Minimax. Repertorium für Militärmusik (für Streichquartett) eine Persiflage unter dem Titel Ouvertüre zu „Wasserdichter und Vogelbauer“ schrieb. Diese Popularität machte sich Hindemith 1938 nochmals bei einem Aprilscherz für einen befreundeten Mitarbeiter eines New Yorker Musikverlags zunutze.[4]
1933 bildete die Ouvertüre den Höhepunkt des Kurzfilms Orchesterprobe von Karl Valentin.
1936 brachten Gustav Quedenfeld, der Schauspieler Eugen Rex und der Komponist Franz Wickenhauser (unter dem Pseudonym Franz Werther) eine weitere Bearbeitung heraus, die sich vollkommen von Karl Elmars Stück löste.[1][5]
1973 brachte Freddy Breck den Schlager Rote Rosen heraus, der auf der Ouvertüre zu Dichter und Bauer basiert.[6] Breck erreichte damit Platz 2 der deutschen Single-Charts und erhielt eine Goldene Schallplatte für die Plattenverkäufe.[7]
Weblinks
Einzelnachweise
- Otto Schneidereit: Operettenbuch. Henschelverlag, Berlin 1955, DNB 454433840, S. 121.
- Otto Keller: Franz von Suppé. Der Schöpfer der Deutschen Operette. Richard Wöpke, Leipzig 1905, S. 37 (archive.org [abgerufen am 3. März 2020]).
- Otto Schneidereit: Franz von Suppé. Ein Wiener aus Dalmatien. 2. Auflage. VEB Lied der Zeit, Musikverlag, Berlin 1982, DNB 890103097, S. 44–45.
- Paul Hindemith: „Das private Logbuch.“ Briefe an seine Frau Gertrud. Hrsg.: Friederike Becker, Giselher Schubert. Schott und Piper, Mainz und München 1995, ISBN 3-7957-8355-0 und ISBN 3-492-18355-7, S. 275.
- Dichter und Bauer – Operette in 3 Akten. Musikverlag Sikorski, abgerufen am 3. März 2020.
- Horst Senker: Freddy Breck, Rote Rosen. BR, 2. Juni 2020, abgerufen am 1. Januar 2021.
- Suche - Offizielle Deutsche Charts. Abgerufen am 1. Januar 2021.