Dialogue of Civilizations Research Institute
Die Dialogue of Civilizations Research Institute gGmbH, (kurz DOC, deutsch Forschungsinstitut Dialog der Zivilisationen) ist eine seit 2016 in Berlin bestehende Denkfabrik, die sich mit globalen politischen, wirtschaftlichen und sozialen Fragen befasst. Das Institut entwickelt Maßnahmen zur Konfliktbewältigung und berät staatliche sowie nichtstaatliche Entscheidungsträger. Außer in Berlin existieren Büros in Wien und Moskau.[1]
Geschichte
Das DOC ist hervorgegangen aus dem 2002 gegründeten World Public Forum „Dialogue of Civilizations“ (WPF) mit Sitz in Wien. Dessen Initiatoren waren der stellvertretende russische Transportminister Wladimir I. Jakunin, der indische Sozialwissenschaftler und Unternehmer Jagdish Chandra Kapur und der griechisch-amerikanische Geschäftsmann Nicholas F. S. Papanicolaou.[2] 2016 entstand dann das Forschungsinstitut DOC in Berlin. Seine drei DOC-Mitgründer waren der ehemalige Putin-Vertraute Jakuninin (zugleich Aufsichtsratsvorsitzender), der Göttinger Politikwissenschaftler Peter W. Schulze und der österreichische Jurist und Ex-Generalsekretär des Europarats Walter Schwimmer. Das Institut versteht sich als unabhängige Plattform für internationale Forschung und interkulturellen Diskurs.
Der Delhi Policy Dialogue in Indien wird vom DOC, dem Medienunternehmen Dainik Bhaskar Group und der Nagrik Foundation organisiert.[3] Das DOC organisierte 2018 zusammen mit der der italienischen LUISS School of Government eine Konferenz.[4] Das DOC veranstaltet seit 2017 das seit 2003 bestehende zweitägige „Rhodes Forum“ auf Rhodos mit über 300 Teilnehmern.[5]
Geschäftsführer des DOC ist der in der Schweiz ansässige Leonard Joseph O'Brien und der Franzose Jean-Christophe Bas.[6]
Rezeption
Vor dem Hintergrund der russisch-westlichen Spannungen stieß die Gründung des DOC 2016 auf teils heftige Medienkritik. Neben dem Vorwurf, russische Propaganda zu betreiben, war von „hybrider Kriegsführung“ die Rede und davon, dass der russische Präsident Wladimir Putin „mit einem deutschen Thinktank nun den Propaganda-Krieg gegen den Westen auf die Spitze“ treibe.[7][8]
Ausgewählte Veröffentlichungen
- “The Chaos of Multiplicity: An Urgent Call for Dialogue. Selected Papers from the 14th Rhodes Forum”, Berlin 2016
- “Mapping a New World Order, The Rest Beyond the West” v. Wladimir Popow u. Piotr Dutkiewicz, Cheltenham 2017
- “Core Europe and Greater Eurasia – A Roadmap for the Future”, hrsgg. v. Peter W. Schulze, Frankfurt/Main 2017
- “Debating Migration to Europe” v. Raffaele Marchetti, London 2017
Einzelnachweise
- 2018 Reception Pooran Pandey auf YouTube, 12. Februar 2018, abgerufen am 15. Juli 2018.
- „Geschichte“. doc-research.org, 25. Juni 2018, abgerufen am 15. Juli 2018.
- “2nd edition of Delhi Policy Dialogue, Noida 25 May 2018”. Youtube, 2. Juni 2018, abgerufen am 15. Juli 2018.
- “SoG and Dialogue of Civilization Research Institute together for an international conference”. LUISS School of Government, 25. Juni 2018, abgerufen am 15. Juli 2018.
- „Making Multilateralism Work“. doc-research.org, 25. Juni 2018, abgerufen am 15. Juli 2018.
- Amtsgericht Charlottenburg, Handelsregisterblatt HRB 176642
- Tobias Schulze, „Neuer Thinktank in Berlin“. taz.de, 29. Juni 2016, abgerufen am 15. Juli 2018.
- Karl Schlögel, „Feindbild Russland: Deutsche sind russophil wie noch nie“. WELT Online, 3. Juli 2016, abgerufen am 15. Juli 2018.