Diagnostischer Block
Im so genannten diagnostischen Block wird die Kontrolle der lebenswichtigen Funktionen Bewusstsein, Atmung und Kreislauf (BAK-Schema) zusammengefasst, wobei Letzterer nur von professionellen Helfern geprüft wird. Man bezeichnet dies auch als Elementardiagnostik. Diese orientierende Untersuchung dient dazu, den Zustand eines aufgefundenen Notfallpatienten einschätzen und die richtigen Maßnahmen ergreifen zu können. Der diagnostische Block ist somit Bestandteil der lebensrettenden Sofortmaßnahmen.
Der diagnostische Block besteht aus einer Abfolge (Algorithmus) von Einzeldiagnosen, die bei jeder unklaren Notfallsituation angewendet werden kann. Dieser Artikel basiert auf den ERC/ILCOR-Richtlinien von 2005.
Für medizinisches Personal (Rettungsdienst, Praxis- und Klinikpersonal) werden in den ERC-Richtlinien differenziertere Maßnahmen empfohlen.
Ablauf
Der diagnostische Block beginnt mit der Kontrolle des Bewusstseins. Ist der Patient bei Bewusstsein, werden weitere notwendige Erste-Hilfe-Maßnahmen (Verletzungsversorgung, Wärmen, Betreuen usw.) durchgeführt. Je nach Verletzung oder Erkrankung ist auch hier ein Notruf erforderlich.
Bei Bewusstlosigkeit wird der so genannte lebensrettende Handgriff angewendet, indem zuerst in den Mundraum geschaut wird, ob sich Fremdkörper im Mund- und Rachenraum befinden. Wenn der Mundraum frei ist, wird der Kopf nach hinten überstreckt wird. Dadurch wird die Zunge gestrafft und die Atemwege werden so frei gemacht, wodurch die Kontrolle der Atmung ermöglicht wird.
Je nach Ergebnis der Atemkontrolle schließen sich verschiedene Maßnahmen an. Zur Aufrechterhaltung der Kreislauffunktion bei Atemstillstand dient die Herz-Lungen-Wiederbelebung. Ist eine normale Atmung vorhanden, wird der Patient in die stabile Seitenlage gebracht. Damit wird verhindert, dass Erbrochenes aspiriert wird. Die Kontrolle der Vitalfunktionen wird engmaschig bis zum Eintreffen von Notarzt und Rettungsdienst fortgesetzt. Zur Kontrolle der Herzfunktion kann ein eventuell vorhandener automatisierter externer Defibrillator (AED) angeschlossen werden.
Literatur
- European Resuscitation Council Guidelines for Resuscitation, Resuscitation (2005) 67S1, S1—S2 (online)