Deutz D 40
Der Deutz D 40 ist ein Ackerschlepper, der von Klöckner-Humboldt-Deutz zwischen 1959 und 1964 in Serie hergestellt wurde.
Deutz | |
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D 40.1 | |
D 40.1 | |
Hersteller: | Deutz AG |
Verkaufsbezeichnung: | D 40.1 |
Produktionszeitraum: | 1959–1964 |
Motoren: | F3L 712 (Diesel, 2550 cm3, 26 kW), ab 1964 F3L 812 |
Länge: | 3350 mm |
Breite: | 1500–1550 mm |
Höhe: | 1680–1720 mm |
Radstand: | 2110 mm |
Spurweite: | hinten: 1250–1500 mm |
Bodenfreiheit: | 390 mm |
Standardbereifung: | vorn: 5,5–16 AS hinten: 11–26 AS oder 9–36 AS |
Höchstgeschwindigkeit: | 20 km/h |
Leergewicht: | 2090 (NF-Version, mit Hydraulik) kg |
Vorgängermodell: | keines |
Nachfolgemodell: | keines |
Typenübersicht
- D 40
- D 40 S
- D 40.1 S
- D 40.2 / D40L
Geschichte
In den 1950er Jahren nahm die Mechanisierung der Landwirtschaft in Deutschland und Europa deutlich an Fahrt auf. Die Klöckner-Humboldt-Deutz AG (KHD) reagierte darauf mit Modernisierung Produktpalette und Einführung der Deutz D-Serie, die 1958 der Öffentlichkeit vorgestellt wurde und sich rasch zur Erfolgsbaureihe des Kölner Traktor- und Motorenherstellers entwickelte und von 1959 bis 1964 in den KHD-Werken produziert wurde.
Obwohl der D 40 als Nachfolger der 514er-Baureihe angetreten war, ist der äußerliche Unterschied zu den Dreizylinder-514er-Traktoren anfänglich nur gering. Wichtigster Unterschied zu den 514er-Traktoren war der Einsatz des luftgekühlten Dieselmotors des Typs F3L 712, der im Basismodell 35 PS (26 kW) leistet. Die S-Version des D 40 sollte den Schlepper aufwerten und war deshalb etwas besser ausgestattet als das Basismodell und wurde mit einem Motor von 38 PS (28 kW) ausgerüstet. Bereits 1959 stellte KHD die Modelle D 40.1 und D 40.1 S vor. Sie sind optisch modernisierte Varianten des D 40. Diese neuen Traktortypen unterschieden sich äußerlich deutlich von der alten 514er-Baureihe. Die Schlepper erhielten die damals charakteristischen Gestaltungsmerkmale von Deutz, das breite Haubengitter und die Messing-Rosette in der Front der Motorhaube.
1962 fürte KHD einen weiteren D 40 ein, der die offizielle Typenbezeichnung D 40 L erhielt und mit dem Getriebe TW 35 (8/2 Gänge) ausgestattet wurde. Der D 40 L basiert auf dem zweizylindrigen D30 und wurde mit dem Dreizylindermotor F3L 712 von 35 PS (26 kW) aufgerüstet. Hierdurch entstand ein leichterer aber dennoch leistungsfähiger Mittelklasse-Traktor, der parallel zum D 40.1 beziehungsweise D 40.1 S produziert wurde. Die äußerliche Ähnlichkeit zwischen D 40 L und D 40.1 sorgt seither immer wieder für Verwechslungen, obwohl es sich um zwei völlig unterschiedliche Schleppertypen handelt. Ab 1964 baute KHD den neuen Dieselmotor vom Typ F3L 812 in den D 40 L und auch D 40.1 ein, der in der Ausführung für den D 40.1 S 40 PS (29 kW) leistet. Der D 40.1 S zählte daher Mitte der 1960er Jahre zu den schweren Mittelklasse-Schleppern.
Mit Einführung der Deutz-Serie 05 (1965) wurde der D 40.1 vom Markt genommen. Der D 40 L wurde vom D 4005 abgelöst, der später um die Typen D 4006 und D 4007 ergänzt wurde.
Technik
Der Deutz D 40 ist ein Traktor in rahmenloser Blockbauweise mit hinterer Starrachse und gefederter vorderer Pendelachse. Angetrieben wird der Schlepper von einem luftgekühlten Reihendreizylinder-Viertakt-Wirbelkammer-OHV-Nasssumpf-Dieselmotor des Typs F3L 712 mit Bosch-Einspritzanlage, der einen Hubraum von 2550 cm3 hat und 35 PS (26 kW) bei 2150 min−1 leistet. Der Motor des D 40 S leistet 38 PS (28 kW) bei 2300 min−1. Im letzten Baujahr (1964) kam der damals neue luftgekühlte F3L 812 zum Einsatz. In dieser Version, die heute relativ selten anzutreffen ist, leistet der Motor 40 PS (29 kW) was den D 40.1 S zur leistungsstärkste Variante dieses Schleppertyps macht. Bei F3L 712 wie auch F3L 812 wird das Drehmoment über eine Einscheibentrockenkupplung von Fichtel & Sachs auf ein unsynchronisiertes Siebengangschubradgetriebe mit drei zusätzlichen Rückwärtsgängen übertragen, der erste Gang ist als Kriechgang gedacht. Der Fahrbereich reicht von 0,6 km/h bis 20 km/h. Angetrieben werden nur die Hinterräder; das Hinterachsdifferenzial ist sperrbar. Gelenkt wird mit einer ZF-Gemmerlenkung, gebremst mit einer auch als Lenkbremse einsetzbaren Trommelbremsanlage an der Hinterachse. Für die Kraftabnahme hat der D 40.1 eine Getriebezapfwelle, die auf den Betrieb als Wegezapfwelle umschaltbar ist. Der Antrieb des Mähwerks hat eine Rutschkupplung. Zur Ausstattung des Deutz D 40.1 gehören darüber hinaus zwei Frontscheinwerfer mit Fern-, Abblend- und Standlicht, ein Signalhorn, eine Blinkanlage, sowie eine Steckdose für die Anhängerbeleuchtung und Handlampe. Zur optionalen Sonderausstattung des Deutz D 40.1 zählen ein Baas-Frontlader, ein Fritzmeier-Verdeck, ein zweiter Kotflügelsitz sowie eine Seilwinde.
Quellen
- Deutz-D-40-Prospekt, 1959
- Deutz Werkstatthandbuch D 40.1 Fahrgestell, Ausgabe 1962
- Deutz Kundendienstbrief 03.1962
- Deutz Bedienungsanleitung, D 40 S, Typ 40.1S (Gültig ab Schlepper-Nr. 7809/1)
- Peter Conze: Das Grosse Deutz Buch Traktoren, ISBN 3-7843-3295-1.