Deutscher Rat für Vogelschutz
Der Deutsche Rat für Vogelschutz e. V. (DRV) ist ein Dachverband für den Vogelschutz engagierter Organisationen in Deutschland. Präsident ist Andreas von Lindeiner (LBV), Vizepräsidenten sind Lars Lachmann (NABU) und Ulrich Mäck (Ornithologische Gesellschaft Baden-Württemberg, OGBW).
Deutscher Rat für Vogelschutz | |
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Zweck: | Dachverband für Vogelschutz in Deutschland |
Vorsitz: | Andreas von Lindeiner |
Sitz: | Hilpoltstein |
Website: | www.drv-web.de/ |
Geschichte
Der Verein geht zurück auf die Deutsche Sektion im Internationalen Rat für Vogelschutz, englischer Name International Council for Bird Preservation (heute BirdLife International). Die Sektion wurde (vermutlich) 1928 begründet, Unterlagen dazu liegen aber heute nicht mehr vor.[1] Nach der Auflösung im nationalsozialistischen Deutschland und dem Zweiten Weltkrieg wurde der Verband am 27. März 1950, mit 11 Mitgliedsverbänden, wiedergegründet. Kurz, von 1967 bis 1972, gehörte dem DRV auch der Deutsche Falkenorden an, dieser wurde 1972, nach heftigen Debatten, aus dem Verband ausgeschlossen[2]. Im Zuge der Kontroverse um die Jagd auf Vögel trat 1974 der Deutsche Jagdschutz-Verband (DJV) aus. Bis 1993 war auch die Bundesanstalt für Natur- und Landschaftspflege (Vorläufer des Bundesamtes für Naturschutz), also eine Organisation des amtlichen Naturschutzes, Mitglied im Rat. 1991 schloss sich der westdeutsche Verband mit der ehemaligen Sektion DDR des Internationalen Rates für Vogelschutz zusammen.
1971 gab der DRV die ersten Roten Liste heraus, welche die erste nationale Liste gefährdeter Vogelarten überhaupt war.
Aufgabe und Arbeit
Als Arbeitsschwerpunkte haben sich seit 2010 die Umsetzung der EU-Vogelschutzrichtlinie, die nationale Biodiversitätsstrategie sowie die mit der Energiewende sich ergebenden Veränderungen der Landschaft in Deutschland herausgebildet.
Eines der Ziele des DRV ist der Dialog zwischen staatlichem und verbandlichem Naturschutz zu intensivieren um für den Vogelschutz notwendige Maßnahmen politisch durchzusetzen.
Der DRV gibt die Zeitschrift „Berichte zum Vogelschutz“ heraus. In dieser wird die Rote Liste der Brutvögel Deutschlands veröffentlicht, die aktuell in der 5. Fassung vom 30. November 2015 vorliegt.[3] Die Geschäftsstelle befindet sich beim LBV in Hilpoltstein.
Mitgliedsverbände
- Bundesverband wissenschaftlicher Vogelschutz, Bremen
- Dachverband Deutscher Avifaunisten (DDA) e.V, Münster
- Deutsche Arbeitsgemeinschaft zum Schutz der Eulen, Groß-Umstadt
- Deutsche Ornithologen-Gesellschaft (DO-G), Wilhelmshaven
- Förderverein für Ökologie und Monitoring von Greifvogel- und Eulenarten e. V., Halle/Saale
- Hessische Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz e. V., Echzell
- Institut für Vogelforschung „Vogelwarte Helgoland“, Wilhelmshaven
- Komitee gegen den Vogelmord e. V., Bonn
- Länderarbeitsgemeinschaft der Vogelschutzwarten (LAG VSW)
- Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV), Hilpoltstein
- Max-Planck-Institut für Verhaltensbiologie, Radolfzell
- Mellumrat, Varel-Dangast
- NABU – Naturschutzbund Deutschland, Berlin
- Nordrhein-Westfälische Ornithologengesellschaft (NWO) e. V., Krefeld
- Ornithologische Gesellschaft Baden-Württemberg e. V. (OGBW), Tübingen
- Ornithologische Gesellschaft in Bayern e. V., Grünwald
- Verein Jordsand zum Schutze der Seevögel und der Natur, Ahrensburg
- Verein Sächsischer Ornithologen, Hohenstein-Ernstthal
- Vogelkundliche Beobachtungsstation Untermain e.V., Frankfurt am Main[4]
Weblinks
Einzelnachweise
- Historie des DRV. PDF-Dokument
- Internationaler Rat für Vogelschutz, Deutsche Sektion. Bericht von der 20. Arbeitstagung des DS/IRV in Ratzeburg 1972. Journal für Ornithologie 114 (3): 396–398.
- Christoph Grüneberg, Hans-Günther Bauer, Heiko Haupt, Ommo Hüppop, Torsten Ryslavy, Peter Südbeck: Rote Liste der Brutvögel Deutschlands, 5. Fassung. In: Deutscher Rat für Vogelschutz (Hrsg.): Berichte zum Vogelschutz. Band 52, 30. November 2015.
- DRV: Mitglieder und ihre Vertreter. In: Berichte zum Vogelschutz. Band 56, 2019, S. 3–4.