Deutsch-Soziale Bewegung
Deutsch-Soziale Bewegung, kurz DSB war der Name einer politischen Gruppierung in Deutschland. Sie hatte ihren Sitz in Wiesbaden und existierte zwischen 1951 und 1967. Gründer und Vorsitzender war Karl-Heinz Priester.
Geschichte
Vorgeschichte
Im Oktober 1950 traf Karl-Heinz Priester in Italien auf einem Kongress der neo-faschistischen MSI mit dem Schweden Per Engdahl zusammen, der aus Malmö aus die Neuschwedische Bewegung leitete. Engdahl plante, alle nach dem Kriegsende entstandenen rechtsnationalen Parteien und Bewegungen unter seiner Führung zu vereinen. Priester wurde 1951 der „deutsche Sprecher“ der Europäischen Sozialen Bewegung (ESB).
Gründung
Gegründet wurde die Bewegung am 29. März 1951 in Frankfurt als deutsche Sektion der Europäischen Sozialen Bewegung (ESB).[1] Politisch orientierten sich sowohl die ESB als auch die DSB in einigen Auszügen eng an das national-europäische Konzept der Uranfänge der „Mussolini-Bewegung“ (Urfaschismus) in Italien.
1952 begann die DSB eine Zusammenarbeit mit der von August Haussleiter gegründeten Deutschen Gemeinschaft. 1953 folgte der Eintritt der DSB in die politische Gruppierung Dachverband der Nationalen Sammlung, in der neben DSB auch die Deutsche Gemeinschaft, Der Deutsche Block und zahlreiche Kleinstgruppierungen vertreten waren, allerdings zog sich die DSB noch vor der Bundestagswahl wieder aus dem DNS zurück.[2]
Die DSB arbeitete schließlich auch mit der in Spanien herrschenden Franco-Partei zusammen und unterstützte die arabischen Unabhängigkeitsbewegungen.
1960 plante Priester die Schaffung einer gemeinsamen Partei aller in der Bundesrepublik vertretenden Rechtsparteien, die nun den Namen Sammlung der Reichstreuen tragen sollte. Mitten in den Vorbereitungen ereilte ihn Pfingsten 1960 ein Schlaganfall.
Bis zu seinem Tod unterstützte Priester die Deutsche Reichspartei, weil seine eigene DSB offiziell überparteilich war. Priester forcierte noch die Gründung einer Notgemeinschaft der Reichstreuen, die jedoch nicht über den Planungsstatus hinaus kam. Aber allein durch diese Planung wurden die DSB und ihr Vorsitzender Priester medienweit bekannt: Der hessische Generalstaatsanwalt Fritz Bauer gab vor der nationalen und internationalen Presse bekannt, dass es in Deutschland von 800 rechtsradikalen Organisationen geplant sei, unter der Führung der DSB eine „Notgemeinschaft der Reichstreuen“ aufzubauen.
Etwas später musste Bauer diese Äußerung widerrufen und dahingehend berichtigen, dass es nur 800 Anschriften waren, die der Generalstaatsanwaltschaft vorlagen und die zur Gründungsversammlung dieser Notgemeinschaft eingeladen waren.
Die deutsche Nationale Rechte mit Leuchtgens und Priester an der Spitze gab sich offiziell zwar „Radikal Rechts“ und antikommunistisch, war aber zu jener Zeit US-amerikanisch gelenkt und gefördert. Damit geriet auch die DRP in den Sog der amerikanischen Ostpolitik der späten 1950er und frühen 1960er Jahre.
Priester starb im April 1961 und seine DSB geriet nun in die völlige Bedeutungslosigkeit, da die DSB-Mitglieder zwischenzeitlich überwiegend auch der Deutschen Reichspartei angehörten.
Die Mitglieder der DSB traten 1964 mit der Auflösung der Deutschen Reichspartei in die NPD über und die DSB stellte sämtliche Tätigkeiten ein. Dennoch wurde die DSB weiterhin vom deutschen Verfassungsschutz beobachtet.
1967 wurde die DSB aufgelöst und ihr Vermögen ging an die NPD über.
Literatur
- Hans Frederik (Hrsg.): NPD – Gefahr von rechts?, Verlag Politisches Archiv München-Inning 1966
- Stöss, Richard; Vom Nationalismus zum Umweltschutz; Opladen 1980
Einzelnachweise
- Horst W. Schmollinger, Richard Stöss, Die Parteien und die Presse der Parteien und Gewerkschaften in der Bundesrepublik Deutschland 1945-1974, Westdeutscher Verlag 1975, S. 94
- Stöss, Richard; Vom Nationalismus zum Umweltschutz; Opladen 1980; S. 103