Denkmal für König Wachtang I. Gorgassali
Das Denkmal für König Wachtang I. Gorgassali ist ein Denkmal für den legendären Stadtgründer von Tiflis und georgischen König Wachtang I. (440–502, genannt Gorgassali).
Lage
Das 1967 fertiggestellte Denkmal befindet sich im heutigen Stadtzentrum, am Steilufer der Kura bei der Metechi-Kirche.[1]
Beschreibung
Das auf einem gemauerten Sockel errichtete Monumentalstandbild zeigt den König auf seinem Schlachtross in einer klassischen Pose: die rechte Hand ist zum Gruß erhoben, die linke Hand hält die Zügel des edlen Pferdes, an der Flanke des Pferdes steckt das Schwert als Zeichen des Friedens in der Scheide.
Der künstlerische Entwurf stammt von dem georgischen Bildhauer Elgudscha Amaschukeli, der auch die Monumentalstatue von König Dawit IV. der Erbauer in Kutaissi und Kartlis Deda in Tiflis entworfen hat, die architektonische Platzgestaltung wurde von den Architekten Teimuras Kandelaki und David Morbedadse übernommen.[2][3]
- Majestätisch, auf einem schwarzen Roß sitzt Gorgassali. Seine kraftvoll erhobene Rechte weist feierlich auf die von ihm gegründete Stadt. Die zusammengekniffenen Augen, die Habichtsnase über den festen Lippen, das ganze Gesicht entspricht dem Namen »Gorgassali«, was im Georgischen „Wolfskopf“ bedeutet.[2]
Geschichte
Nach einer georgischen Legende entdeckte König Wachtang I. bei einem Jagdausflug nahe der Kura einen Platz mit heißen Quellen, dieser Ort gefiel ihm außerordentlich und er veranlasste die Gründung der heutigen Stadt Tiflis (in der georgischen Sprache bedeutet Tbilisi "Platz der warmen Quellen"). Eine weitere Legende berichtet, Wachtang habe am Steilufer bei der Kirche einen Sieg über seine Feinde errungen, an dieser Stelle habe er dann ausgerufen: Ak me mteri wteche (dt. Hier habe ich den Feind erschlagen).
Wachtang Gorgassali wurde durch seine Taten ein georgischer Nationalheld. Sein abenteuerliches Leben wurde im Laufe der Jahrhunderte mit Legenden umwoben. Die Georgische Orthodoxe Apostelkirche hat ihn zum Heiligen ernannt.
Noch in der Sowjetzeit, in den Jahren 1960er Jahren wurde die Zustimmung zum Bau des Denkmals erteilt, das benötigte Terrain wurde durch den Abriss von Altbausubstanz geschaffen. Das unmittelbar über der Metechi-Brücke platzierte Denkmal fügt sich harmonisch zum Stadtbild mit der Metechi-Kirche.[2]
Heute bildet das Denkmal mit der Kirche eine vielbeachtete Touristenattraktion an der Metechi-Brücke, am Zugang zur Altstadt. In den Abendstunden wird die Kirche und das Denkmal durch eine Gruppe farbiger Scheinwerfer angestrahlt.
Sonstiges
Auf der Rückseite des georgischen 20-Lari-Geldscheins ist auch das Reiterstandbild als nationales Symbol zeichnerisch dargestellt.
Literatur
- Thea Kvastiani, Vadim Spolanski, Andreas Sternfeld: Georgien entdecken. Unterwegs zwischen Kaukasus und Schwarzem Meer. Trescher, Berlin 2000, ISBN 3-928409-85-9
- Ulrich Bock: Georgien und Armenien. DuMont, Köln 1988, ISBN 3-7701-1464-7
Einzelnachweise
- ტურისტული მარშრუტები (Trails/Touristische Routen). Tourismusbüro der Stadt Tivlis, 2012, abgerufen am 20. Juli 2012 (englisch, Die Seite beschreibt die Sehenswürdigkeiten der Tourismusroute 5 in der georgischen Hauptstadt.): „In front of the temple and over the preci-pice one can see a bronze monument to Vakhtang Gorgasali (V c.) who is proudly sitting on his horse - a Georgian king, the founder of Tbilisi (sculptor E. Amakusheli, architects Kandelaki, Mordebadze, bronzegranite, 1967). The hand of the rider on a powerful horse is raised in a determined significant gesture. This gesture may be interpreted as the words: "The capital of Georgia will be here". One can get another interpretation: "We welcome you, newcomer".“
- Zizischwili, Irakli: Tbilissi - Architekturdenkmäler und Kunstmuseen. Aurora, Leningrad 1985, S. 44–47.
- Georgische Nationalbiografie: Elgudscha Amaschukeli (Memento vom 21. März 2009 im Internet Archive) (englisch)