Delmenhorster Kreisblatt
Das Delmenhorster Kreisblatt ist eine in der kreisfreien Stadt Delmenhorst und den umliegenden Ortschaften in den Landkreisen Diepholz und Oldenburg erscheinende Tageszeitung. Die verkaufte Auflage beträgt 13.473 Exemplare, ein Minus von 41,4 Prozent seit 1998.[1] Daneben wird das Sonntags-Anzeigenblatt „Kreisblatt am Sonntag“ verlegt.
Delmenhorster Kreisblatt | |
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Beschreibung | Delmenhorster Tageszeitung |
Verlag | DK Medien GmbH & Co. KG |
Erscheinungsweise | täglich / sonnabends |
Verkaufte Auflage | 13.473 Exemplare |
(IVW 4/2021, Mo–Sa) | |
Chefredakteur | Ralf Geisenhanslüke |
Herausgeber | Jan Dirk Elstermann, Werner F. Ebke |
Weblink | www.dk-online.de |
Geschichte
Im Jahr 1832 wurde das Delmenhorster Kreisblatt durch den Drucker und Buchbinder Hinrich Rieck erstmals herausgegeben.[2] Seit 1978 erscheint das Delmenhorster Kreisblatt mit lokalen Nachrichten auf der Titelseite. Das Konzept wurde im Laufe der Jahre weiter ausgebaut. Seit 1. Februar 2008 gibt die Zeitung eine eigene Ausgabe für Ganderkesee und den Landkreis Oldenburg heraus. Die lokalen Nachrichten aus Ganderkesee stehen entsprechend dem Konzept der Zeitung auf den ersten Seiten. Von 2004 bis 2010 unterhielt der Verlag keine eigenen Lokalredaktionen mehr. Die Seiten wurden in dieser Zeit von einer Redaktionsgesellschaft (RIECK24 News Service GmbH) zugeliefert, die wiederum Redaktionen in Delmenhorst und Ganderkesee unterhielt. Gesellschafter waren der Chefredakteur des Delmenhorster Kreisblattes Ralf Freitag (seit 2014 Geschäftsführer bei der Lippischen Zeitung[3]) und Verleger Frank Dallmann (bis Juni 2018 beim Delmenhorster Kreisblatt[4]). Die Ausgliederung sorgte für Schlagzeilen, da etliche Altredakteure nach mehreren hintereinandergeschalteten Firmengründungen entlassen wurden. In den Schlagzeilen war das Unternehmen außerdem, weil das Redaktions-Tochterunternehmen nicht nur die Erstellung der Zeitungsinhalte übernahm, sondern zugleich bis 2014 Öffentlichkeitsarbeit für Unternehmen anbot. In Personalunion war DK-Chefredakteur Ralf Freitag gleichzeitig auch Geschäftsführer der PR-Firma,[5] was gemeinhin als Problem für die Unabhängigkeit einer Zeitung betrachtet wird. 2010 produzierte die Zeitung den Regionalteil erstmals selbst. Zuvor hatte sie den Mantel-Teil vom Weser-Kurier (WK) bezogen. Seit diesem Zeitpunkt gehört die Redaktion wieder zum Verlag und ist nicht weiter Bestandteil der Rieck24 News Service GmbH.[6] 2012 stellte sich heraus, dass die wirtschaftliche Lage des Rieck-Verlags nicht gut sei. Der Fokus wurde wieder vermehrt auf die lokale Berichterstattung gelegt und der Anteil an überregionalen Nachrichten verringert.[7]
Am 24. Juni 2014 wurde bekannt, dass die Neue Osnabrücker Zeitung 75 % an der Verlagsgesellschaft DK-Medien aufgekauft hatte, dass der Newsdesk in Delmenhorst aufgelöst und die Mantelseiten von der Osnabrücker Zentralredaktion erstellt werden sollte.[8] Zwei Tage später wurde der Abbau von 30 (von seinerzeit 90 vorhandenen) Arbeitsplätzen angekündigt.[9]
In Folge dessen wurde die redaktionelle Struktur des Delmenhorster Kreisblatts im September 2014 erneut verändert. Die Basis aus der Lokalredaktion in Delmenhorst wird nun durch die überregionale Berichterstattung der Neuen Osnabrücker Zeitung ergänzt. Seit 2015 erscheint das Delmenhorster Kreisblatt in der neuen Verlagsgesellschaft DK Medien GmbH, an der NOZ MEDIEN mit 100 Prozent beteiligt ist.[10] Seit Mitte 2018 ist Jens Wegmann Geschäftsführer von DK Medien.[11] Im Januar 2021 ist Thorsten Schulze ebenfalls zum Geschäftsführer berufen worden. Damit ist er seither gemeinsam mit Jens Wegmann in der Geschäftsführung von DK Medien tätig.[12]
Auflage
Das Delmenhorster Kreisblatt hat in den vergangenen Jahren erheblich an Auflage eingebüßt. Die verkaufte Auflage ist in den vergangenen 10 Jahren um durchschnittlich 2,8 % pro Jahr gesunken. Im vergangenen Jahr hat sie um 1,9 % abgenommen.[13] Sie beträgt gegenwärtig 13.473 Exemplare.[14] Der Anteil der Abonnements an der verkauften Auflage liegt bei 87 Prozent.
Entwicklung der verkauften Auflage[15]
Internetportal
Seit 1997 ist die Tageszeitung mit einer eigenen Nachrichten-Website im Internet vertreten. Seit der Einführung der digitalen Abo-Modelle im Jahr 2016 ist die Website kostenpflichtig. Pro Monat sind 10 Artikel frei lesbar.[16] Darüber hinaus wurde das Online-Nachrichten-Angebot im März 2018 um sogenannte dk Plus-Artikel ergänzt, die durch die Redaktion ausgewählt werden und immer kostenpflichtig sind.[17]
Siehe auch
- Delmenhorst (Historische Presse)
Einzelnachweise
- laut IVW (Details auf ivw.de)
- NOZ Medien plant Beteiligung in Delmenhorst DNV Online. Abgerufen am 3. Juli 2018.
- LZ-Geschäftsführer Ralf Freitag im Interview Deine Zukunft in OWL. Abgerufen am 3. Juli 2018.
- DK Medien: Jens Wegmann alleiniger Chef, Thorsten Schulze Verlagsleiter In: kress, 22. Mai 2018, abgerufen am 3. Juli 2018.
- kress Köpfe: Ralf Freitag In: kress, abgerufen am 3. Juli 2018.
- Delmenhorster Kreisblatt - Kleines Blatt ganz groß taz vom 10. Dezember 2010 auf Website Saar und Scher. Abgerufen am 3. Juli 2018.
- Delmenhorster Kreisblatt speckt ab In: taz, 7. November 2012, abgerufen am 3. Juli 2018.
- Delmenhorster Traditionszeitung verkauft. Artikel in der Nordwest-Zeitung vom 24. Juni 2014. Abgerufen am 24. Juni 2014.
- Delmenhorster Kreisblatt baut massiv Stellen ab. Artikel in der Nordwest-Zeitung vom 26. Juni 2014. Abgerufen am 26. Juni 2014.
- NOZ Mehrheitsgesellschafter beim „Delmenhorster Kreisblatt“ Website des BDZV. Abgerufen am 3. Juli 2018.
- DK Medien: Jens Wegmann alleiniger Chef, Thorsten Schulze Verlagsleiter In: kress, 22. Mai 2018, abgerufen am 3. Juli 2018.
- DK Medien: Thorsten Schulze neuer Geschäftsführer. In: bdzv.de. 4. Januar 2021, abgerufen am 5. Juni 2021.
- laut IVW (online)
- laut IVW, viertes Quartal 2021, Mo–Sa (Details und Quartalsvergleich auf ivw.de)
- laut IVW, jeweils viertes Quartal (Details auf ivw.de)
- Journalistische Qualität in Zeiten des Medienwandels In: Neue Osnabrücker Zeitung, 3. Juli 2016, abgerufen am 3. Juli 2018.
- Neue OZ startet mit Angebot „noz+“ (Memento vom 3. Juli 2018 im Internet Archive) In: Neue Osnabrücker Zeitung, 1. März 2018.