Deborah-Zahl
Die Deborah-Zahl (Formelzeichen: ) ist eine dimensionslose Kennzahl der Rheologie. Sie beschreibt die Zeitabhängigkeit des viskoelastischen Verhaltens eines Fluids als Verhältnis seiner Relaxationszeit zur Beobachtungszeit :[1]
Physikalische Kennzahl | |||||
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Name | Deborah-Zahl | ||||
Formelzeichen | |||||
Dimension | dimensionslos | ||||
Definition | |||||
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Benannt nach | Deboralied | ||||
Anwendungsbereich | Viskoelastizität von Fluiden |
Die Relaxationszeit wäre im einfachsten Fall jene aus einem Maxwell-Modell des Fluids. Als „Beobachtungszeit“ kann z. B. das Inverse einer Scherrate oder der Frequenz einer mechanischen Anregung verstanden werden.
Je kleiner die Deborah-Zahl, umso flüssiger erscheint das Fluid.
Geschichte
Der Erfinder der Deborah-Zahl, der israelische Rheologe Markus Reiner, bezog sich bei der Benennung auf eine Passage aus dem Deboralied: Die Berge ergossen sich vor dem HERRN, der Sinai vor dem HERRN, dem Gott Israels. (Ri 5,5 ) Demnach sind die Berge im Angesicht Gottes in Bewegung, während sie menschlichen Beobachtern als fest erscheinen.
Einzelnachweise
- M. Reiner (1964) Physics Today, Band, 17, Nr. 1, S. 62: The Deborah Number
Literatur
- John M. Dealy: Weissenberg and Deborah numbers – their Definition and Use, 2010 Rheology Bulletin 79(2), S. 14