De La Soul Is Dead
De La Soul Is Dead von 1991 ist das zweite Album der Hip-Hop-Formation De La Soul. Es entstand wieder in Zusammenarbeit des Rap-Trios mit dem Produzenten Prince Paul und hat den Charakter eines Konzeptalbums. Alle Titel sind lose in eine Geschichte eingebunden, die von eingeschobenen Kurzhörspielen (Skits) getragen wird. Der Rolling Stone listet das Album unter den „100 besten Alben der Neunziger“ auf Platz 87.[1]
Konzept
De La Soul Is Dead trägt die Züge eines Konzeptalbums. Die einzelnen Musikstücke sind in eine übergreifende Handlung einbettet. Die Geschichte wird durch ein Intro-Hörspiel eingeleitet und durch fünf eingeschobene Kurzhörspiele (Skits) weitergeführt. Visuell ergänzt werden die Skits durch eine kleine Comicgeschichte, die sich im MC-/CD-Booklet befindet. Auf einen Klingelton hin ist der Zuhörer aufgefordert, umzublättern und zum nächsten Bild zu wechseln.
In den Skits wird so getan, als würde man dem weißen Rapper Vanilla Ice dabei zuhören, wie dieser sich wiederum ein erbeutetes Demotape von De La Soul anhört. Im Intro finden ein paar Kinder in einem Mülleimer ein De La Soul-Musiktape. Vanilla Ice, der gerade mit seiner Posse vorbeizieht, entreißt den Kindern unter Gewaltanwendung das Tape und hört es sich gespannt an. Natürlich will er wissen, wovon die schwarzen Rapper singen, um auf dem neuesten Stand zu sein. In den Skits 1 bis 5 zeigt sich Vanilla Ice jedoch enttäuscht und äußert sich negativ über das Tape. Er vermisst die geladenen Waffen, die heißen Bitches und so weiter, kurz: er vermisst den „echten“ Hip-Hop. Vanilla Ice wirft das Band weg und es landet wieder da, wo es zu Beginn der Geschichte gelegen hat: im Mülleimer. Der letzte Satz des Albums wird beim Fortgehen gesagt und lautet: „Let's play Hammer!“
Die Handlung endet, wie sie angefangen hat, und kann darum auch als unendliche Runderzählung angesehen und angehört werden – wie ein Musiktape in Autoreverse oder eine Compact Disc auf Repeat.
Das Album enthält zahlreiche popkulturelle Bezüge und Querverweise, u. a. eben zu Vanilla Ice, Die Simpsons (Pease Porridge), Tracy Chapmans Lied Fast Car (Bitties in the BK Lounge) und MC Hammer (SKIT 5).
Anlässlich des 25. Jahrestages am 13. Mai 2016 veröffentlichten De La Soul einen bisher unveröffentlichten Gratis-Track auf Soundcloud. Der Track trägt den Titel Sho Nuff und stammt aus den De La Sessions.[2]
Titelliste
Das Album erschien als LP, Kompaktkassette und Compact Disc. Die CD-Fassung weist gegenüber der Musikkassette vier zusätzliche Musiktracks auf, die hier mit [*] gekennzeichnet wurden.
Musikkassette
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CD-Fassung
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Samples
Das Album enthält eine Fülle an Samples aus allen möglichen Musikrichtungen, wie Soul, Jazz, Hardrock, Reggae und Funk. Das ist auch einer der Gründe, warum das Album noch immer nicht als Download erhältlich ist, da alle Samples rechtlich und finanziell neu geklärt werden müssen. Unter anderem wurden Titel der folgenden bekannten Künstler gesampelt:
- James Brown – Oodles of O’s
- Stevie Wonder – Talkin’ Bout Hey Love
- Frankie Valli – A Roller Skating Jam Named “Saturdays”
- Lou Donaldson – Bitties in the BK Lounge
- The Doors – My Brother’s a Basehead
- Genesis – Who Do You Worship?
- Thin Lizzy – Who Do You Worship?
- Eric Burdon & War – Pass the Plugs
- Serge Gainsbourg – Not Over Till the Fat Lady Plays the Demo
- Lenny Kravitz – Not Over Till the Fat Lady Plays the Demo
- Aerosmith – Keepin’ the Faith
- Bob Marley & the Wailers – Keepin’ the Faith
Weblinks
- Sho Nuff Gratis-Jubiläumstrack aus den De La Sessions auf Soundcloud.
- “Make Those Records You Make”: Prince Paul Recalls the Making of De La Soul is Dead vom 10. Januar 2016.
Einzelbelege
- 100 Best Albums of the Nineties In: Rolling Stone vom 27. April 2011.
- Sidney Madden: De La Soul Liberate Unreleased Song “Sho Nuff” for 25th Anniversary of ‘De La Soul Is Dead’, 13. Mai 2016.