David Koresh
David Koresh (eigentlich Vernon Wayne Howell; * 17. August 1959 in Houston, Texas; † 19. April 1993 in Waco, Texas) war ein US-amerikanischer Sektenführer und selbsternannter Prophet der Branch Davidians, einer Abspaltung der Davidianer. Er starb während der Erstürmung seines Hauptquartiers durch das FBI.
Leben
Howell nahm um 1985 den Namen David Koresh an, wobei sich der Vorname auf den biblischen König David und der Nachname auf den persischen König Kyros II. bezog. In Koreshs Lesart bezog er sich jedoch auch auf den vierten der Apokalyptischen Reiter.[1]
Koresh war Anführer der Branch Davidians, einer eschatologischen Abspaltung der Davidianer-Sekte. Er band seine Anhänger mit seiner unorthodoxen Auslegung der Johannesoffenbarung und seiner charismatischen Persönlichkeit an sich. Während er seinen männlichen Kultanhängern sexuelle Enthaltsamkeit predigte, schwängerte er selbst mehrere Frauen der Gruppe.
Koresh starb beim Sturm des Sektenhauptquartiers in Waco durch das FBI, in dessen Verlauf ein Brand ausbrach, der wahrscheinlich von Sektenmitgliedern selbst gelegt worden war.[2]
Literatur
- Clifford L. Linedecker: Sektenführer des Todes. David Koresh und das Waco-Massaker. Heyne, München 1994, ISBN 3-453-07530-7.
- Colin Wilson: Tanz der Teufel. Scharlatane, Gurus, Sektenführer. Hugendubel, Kreuzlingen/München 2001, ISBN 3-7205-2260-1, S. 27–44.
Filmografie
- 1980: Die Todesgöttin des Liebescamps (Nebenrolle)
Weblinks
- David Koresh in der Datenbank von Find a Grave (englisch)
- Obituary: David Koresh, Nachruf von Malise Ruthven im Independent, 24. April 1993
- Biography: David Koresh, Website der PBS-Dokumentation Waco – The Inside Story, 1995
- „Eine weiße Kirche erinnert an 86 Tote“
Einzelnachweise
- Public Broadcasting Service: Book of Revelation Discussion. (englisch, pbs.org, Transkript eines Gesprächs zwischen Koresh und einem FBI-Beamten am 7. März 1993).
- Christoph Gunkel: Die erzwungene Apokalypse. In: spiegel.de. 18. April 2013, abgerufen am 26. Februar 2017.