Dampforgel

Die Dampforgel, auch Calliope (nach der Muse Kalliope), ist eine Orgel, deren Pfeifen nicht mit Luft, sondern mit Wasserdampf betrieben werden. Sie wird trotzdem zu den Aerophonen gezählt.

Dampforgel auf Anhänger mit 47 Pfeifen, 4 hellen Gasflaschen, Stromaggregat, in Ohio[1]

Die Erzeugung des Druckgases Dampf erfolgt durch Sieden von Wasser etwa in einem Dampfkessel mit Gasfeuerung und bis auf eine eventuelle Speisewasserpumpe ohne mechanische Pumpen oder Gebläse. Wird per Strahlpumpe vom Dampfstrahl hohen Drucks Luft mitgesaugt, kann der energetische Wirkungsgrad erhöht werden, die Verdampfungsenthalpie des durchgesetzten Dampfes geht jedoch auf jeden Fall verloren. Zugleich tritt (teilweise) Kondensation des Dampfes auf, was das Orgelspiel auch an den Öffnungen der angeblasenen Pfeifen durch Ausstoßen von Wrasen (Schwaden) sichtbar macht.

1855 erhielt der Erfinder Joshua C. Stoddard ein Patent auf das Instrument. Es war zuerst geplant, es als „dampfbetriebenes Glockenspiel“ auf Kirchtürmen zu installieren. Wegen des sehr hohen Drucks und der großen Lautstärke werden Dampforgeln in der Regel nur im Freien betrieben, zum Beispiel auf Jahrmärkten und Ausflugsschiffen. Im 19. Jahrhundert kam es immer wieder zu Unfällen durch Explosion der Instrumente. Die größte Dampforgel wies 44 Pfeifen auf.

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Einzelnachweise

  1. http://kitchgreenhouses.com/calliope/ Calliope, "47 whistles ... hand-made by Clovis Watkins (1908-1999) in Miamisburg, Ohio". Website von Kitch Greenhouses, Miamisburg, Ohio. Abgerufen 7. Juli 2016.
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