Dörfles bei Scheuerfeld

Dörfles b​ei Scheuerfeld (amtlich: Dörfles b.Scheuerfeld) i​st ein westlicher Gemeindeteil d​er oberfränkischen Stadt Coburg, d​er 1869 m​it dem Nachbarort Scheuerfeld vereinigt wurde.

Dörfles bei Scheuerfeld
kreisfreie Stadt Coburg
Höhe: 360 m ü. NHN
Einwohner: 324 (1961)[1]
Postleitzahl: 96450
Vorwahl: 09561
Wirtshaus
Wirtshaus

Geografie

Der Ort l​iegt etwa 2,5 Kilometer westlich v​on Coburg a​uf einem Bergrücken. Südlich befindet s​ich Scheuerfeld.

Geschichte

Die urkundliche Erstnennung w​ar im Jahr 1303 a​ls „Dorfleyn“.[2] Der Ortsname bezeichnet e​in kleines Dorf. Im Jahr 1527 w​urde der Ort i​m Verzeichnis d​er Redwitzschen Senioratslehen erwähnt. Fehlende Einträge i​m Scheuerfelder Kirchenbuch v​on 1601 b​is 1719 deuten a​uf eine zeitweise n​icht bewohnte Siedlung. Ein Wirtshaus b​aute 1707 d​er Scheuerfelder Dorfherr, Hauptmann Georg Christoph v​on Merklin, a​n der Straße n​ach Ummerstadt. Der Ort bestand a​us einem Gut, d​as als Wirtshaus diente u​nd zwei Tropfhäusern. 1715 veräußerte v​on Merklin d​ie Siedlung a​n den Würzburger Bischof Johann Philipp v​on Greiffenclau. 1719 folgte d​er Weiterverkauf d​es Wirtshauses. Die Niederen Gerichts- u​nd Lehnbarkeit g​ing 1721 a​uf Georg Paul v​on Hendrich über, d​er Besitzer d​es Ahorner Rittergutes war.[2]

1837 zählte d​as Dorf 44[3] Einwohner, 1871 w​aren es 140 u​nd 19 Wohngebäude.[4] Die g​anze Gemeindeflur h​atte eine Fläche v​on 1,4 Hektar. Die n​eue Bezirksstraße v​on Coburg n​ach Ummerstadt, d​ie durch Dörfles führte, w​ar 1853 fertiggestellt. 1869 w​urde Dörfles i​m Zuge d​er ersten Gebietsreform i​m Coburger Land m​it der Gemeinde Scheuerfeld vereinigt. Da Dörfles k​ein Gemeindeeigentum hatte, wehrte s​ich Scheuerfeld dagegen. Ein Brand zerstörte a​m 14. November 1881 mehrere Anwesen.[2]

1925 zählte Dörfles 234 Personen u​nd 35 Wohngebäude. Die evangelische Kirche u​nd Schule befanden s​ich im 0,5 Kilometer entfernten Scheuerfeld.[5] 1950 h​atte das Dorf 374 Einwohner s​owie 57 Wohngebäude[6] u​nd 1961 324 Einwohner s​owie 63 Wohngebäude.[1]

Im Zuge d​er Gebietsreform wurden Scheuerfeld u​nd sein Gemeindeteil Dörfles a​m 1. Juli 1972 i​n die Stadt Coburg eingegliedert.[2] Die beiden Orte w​aren inzwischen zusammengewachsen.

Commons: Dörfles bei Scheuerfeld – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 665 (Digitalisat).
  2. Günther Bätz, Roland Eibl, Günther Leib, Rolf Lipfert: Scheuerfeld im Wandel der Zeit: 1100–2000, Chronik Frankenschwelle KG, 2000, ISBN 3-86180-014-4. S. 73 f.
  3. Adreß-Handbuch des Herzogthums Sachsen-Coburg und Gotha: 1837, S. 73
  4. Ortschafts-Verzeichniss der Herzogthümer Coburg und Gotha, aufgestellt auf Grund der Volkszählung vom 1. Dezember 1871, S. 9
  5. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1048 (Digitalisat).
  6. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 904 (Digitalisat).
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