Cueva de los Murciélagos
Cueva de los Murciélagos bezeichnet ein Höhlensystem, das in den Sierras Subbéticas im Süden der Provinz Córdoba in Spanien liegt. Es befindet sich etwa 500 m ost-südöstlich und 250 m oberhalb des Dorfes Zuheros in der gleichnamigen Gemeinde und gilt aufgrund der einzigartigen Felsmalereien und signifikanten archäologischen Funde aus der Jungsteinzeit als die bedeutendste unter den rund 60 Höhlen im Parque Natural de Sierras Subbéticas. Obwohl die Höhlen schon 1868 entdeckt worden waren, wurden sie erst im Jahr 1938 erforscht. Darüber hinaus beherbergen sie eine der bedeutendsten Fledermauskolonien Andalusiens.[1]
Cueva de los Murciélagos | ||
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Haupteingang (Cueva Grande) der Höhle | ||
Lage: | Sierras Subbéticas, Spanien | |
Höhe: | 980 msnm | |
Geographische Lage: | 37° 32′ 30,9″ N, 4° 18′ 15,6″ W | |
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Geologie: | Betische Kordillere | |
Entdeckung: | 1868 | |
Beleuchtung: | elektrisch | |
Gesamtlänge: | 2.000 Meter | |
Länge des Schau- höhlenbereiches: | 450 Meter | |
Website: | Cueva de los Murciélagos |
Die Höhlen befinden sich in einer ausgedehnten Karstlandschaft in dem rund 1.000 Meter hohen Berg Canada de Malos Vientos im südlichen Andalusien und liegen in 980 Meter Höhe. Die spektakulären Felsformationen und Höhlen mit Stalagmiten, Stalaktiten und unterirdischen Seen sind durch Verwitterung und Auswaschung des Karbonatgesteins entstanden. Die Höhlen haben eine Gesamtausdehnung von 2.000 Meter, von denen jedoch nur 450 Meter besichtigt werden können.[1]
Die Höhlenforscher entdeckten Gräber aus dem mittleren Paläolithikum, die auf eine menschliche Besiedlung vor rund 35.000 Jahren hinweisen. Funde aus dem Neolithikum konnten durch Radiokohlenstoffdatierung datiert werden. Die frühesten Daten liegen um 4900 v. Chr. (5900 BP)[2].
Die Forscher rekonstruierten das Leben der Menschen, deren Relikte bevorzugt am Höhleneingang zu finden waren. Hier kochten sie Mahlzeiten am offenen Feuer. Ihre Nahrung bestand aus dem Fleisch wilder und gezüchteter Tiere und verschiedenen Getreidearten. Sie benutzten Werkzeuge aus Flint und Knochen, um damit Leder zu schneiden. Sie stellten rot bemalte Gefäße her, sowie Hals- und Armbänder aus Meeresmuscheln, die sie vermutlich durch Handel mit Küstenbewohnern erwarben. Offenbar befand sich die Gruppe am Übergang vom Leben als Jäger und Sammler zum Leben als Bauer, der Getreide anbaute und Haustiere züchtete.[3]
An verschiedenen Wänden befinden sich Höhlenmalereien, so zum Beispiel die Darstellung von Ziegen, eines Auges und mehrerer menschlicher Figuren. Die Zeichnungen stammen sämtlich aus der Jungsteinzeit (6.000 - 3.000 v. Chr.) und der Bronzezeit (3.000 - 2.000 v. Chr.).[3]
Literatur
- Barry Cunliffe (Hrsg.): Illustrierte Vor- und Frühgeschichte Europas. Frankfurt 1996, ISBN 3-593-35562-0 S. 209
Einzelnachweise
- Cueva de los Murciélagos
- Estella Weiss-Krejci: Shedding Light on Dark Places:: Deposition of the Dead in Caves and Cave-Like Features in Neolithic and Copper Age Iberia. In: Knut Bergsvik und Robin Skeates (Hrsg.): Caves in Context. The Cultural Significance of Caves and Rockshelters in Europe. Oxbow books, Oxford 2012, ISBN 978-1-84217-947-5, S. 118‒137, S. 120, Table 9.1.
- Höhle bei Zuheros (Memento des Originals vom 9. April 2003 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.