Constanz Berneker

Constanz Berneker (* 31. Oktober 1844 i​n Darkehmen, Ostpreußen; † 9. Juni 1906 i​n Königsberg i. Pr.) w​ar ein deutscher Organist, Musikkritiker u​nd Komponist v​on Vokalmusik.

Leben

Berneker g​alt als Wunderkind u​nd wurde a​n der Preußischen Akademie d​er Künste i​n Berlin ausgebildet. 1872 kehrte e​r nach Ostpreußen zurück u​nd wurde Musiklehrer i​n Königsberg. 1878 w​urde er Domorganist a​m Königsberger Dom, Königlicher Musikdirektor u​nd Dirigent d​er Königsberger Singakademie.[1] Als Musikkritiker d​er Hartungschen Zeitung folgte e​r Louis Köhler. Im jungen u​nd eher konservativen Musikleben Königsbergs h​atte er m​it seiner Begeisterung für Richard Wagner u​nd Richard Strauss keinen leichten Stand. So w​urde denn a​uch der Brahms-Verehrer Gustav Dömpke s​ein Nachfolger.[2] Berneker s​tarb im Alter v​on 62 Jahren. Die Grabrede h​ielt Konrad Burdach.[2]

Die meisten Werke v​on Berneker wurden postum gedruckt. Zu seinen Lebzeiten erschienen n​ur zwei Kantaten, dreizehn Lieder, z​wei Balladen u​nd das Duett für Frauenstimmen »An d​en Schmetterling«, zuletzt a​uch die »Tannhäuser-Lieder« op. 9 (nach Felix Dahn) u​nd die d​rei »Sonnenlieder«.[2]

Berneker w​ar Mitglied d​es Akademischen Gesangvereins (A.G.V.) Königsberg. Von i​hm ist d​ie Melodie d​es Farbenliedes.

Vokalwerke

  • Judith
  • Das Hohe Lied für Frauenchor, Soli und Klavier; Aufführungen in Königsberg und Leipzig (1878)
  • Reformationskantate
  • Christus, der ist mein Leben (1889/90). Leipzig, um 1914[3]
  • Die Braut von Messina (mit Totenklage)
  • Das Siegesfest für Männerchor und Orchester, nach Friedrich Schiller, Uraufführung 1872 in Berlin
  • Krönungskantate (1901), zur 200-Jahr-Feier von Preußens Erhebung zum Königreich[4]
  • Märchenouvertüre (1906)
  • Die Loisach-Braut, Chorballade mit Orchester und Soli (1906)
  • Christi Himmelfahrt (1887). Leipzig, um 1914
  • Der 46. Psalm, Lahr 1955
  • Chöre zu »Antigone« und »Kyklops« von Euripides
  • Lieder

Siehe auch

Literatur

  • Ernst Otto Nodnagel: Constanz Berneker – ein Gedächtniswort. Die Musik 5. Jg. (1905/06), Heft 22, S. 222–230; authentische Werkbeschreibung, Übertragung und Anmerkungen von Hans-Dieter Meyer (2009) (PDF; 4,5 MB)
  • Konrad Burdach: Zur Geschichte und Ästhetik der modernen Musik. Biographische Studie über Constanz Berneker, in: Deutsche Revue (1907), S. 229–241, 325–336.
  • Victor Laudien: Constanz Berneker. Mit Bernekers Bildnis und einem Vorwort von Konrad Burdach. Charlottenburg 1909, GoogleBooks
  • Joseph Müller-Blattau: Berneker, Konstanz. In: Die Musik in Geschichte und Gegenwart, S. 7456. Kassel 1949 ff.
  • Joseph Müller-Blattau: Geschichte der Musik in Ost- und Westpreußen, Wolfenbüttel 1968. 2. Aufl. S. 149

Einzelnachweise

  1. Robert Albinus: Königsberg Lexikon. Würzburg 2002, ISBN 3-88189-441-1
  2. Nodnagel (PDF; 4,5 MB)
  3. Für Nodnagel ein Gegenstück zu Brahms´ Deutschem Requiem
  4. Nodnagel vergleicht die Krönungskantate mit Bruckners Te Deum und Brahms´ Deutschem Reqiem
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