Codex Udalrici

Der Codex Udalrici ist eine mittelalterliche Sammlung von Briefen. Sie beinhaltet Gedichte, Korrespondenz, Berichte und Urkunden. Die Schriften wurden vom späteren Dompropst Ulrich von Bamberg zusammengetragen und 1125 dem Bischof Gebhard von Henneberg gewidmet. Der Codex diente in der Tradition der Ars dictandi der Ausbildung von Notaren. Erhalten ist heute eine spätere Fassung aus dem Jahr 1134.[1]

Die Sammlung gibt Aufschlüsse über die Strukturen von Kirche und Staat in der frühen Stauferzeit und ist eine wichtige Quelle für Hintergründe des Investiturstreits.[2] So enthält der Codex unter anderem 15 Briefe von Heinrich IV.; da sich in keinen anderen Quellen eindeutige Hinweise auf diese Briefe finden lassen, ist ihre Echtheit jedoch umstritten. Es wird teilweise angenommen, dass es sich um später eingefügte Fiktionen handelt.[3]

Literatur

  • Klaus Naß (Hrsg.): Codex Udalrici (= MGH – Die Briefe der Deutschen Kaiserzeit 10). Wiesbaden: Harrassowitz Verlag 2017. ISBN 978-3-447-10946-8 Rezension

Einzelnachweise

  1. Roger Edward Reynolds et al.: Ritual, text, and law: studies in medieval canon law and liturgy. Church, faith, and culture in the Medieval West, Ashgate Publishing, 2004, S. 294
  2. Heinz Quirin: Einführung in das Studium der mittelalterlichen Geschichte. Franz Steiner Verlag, 1991, S. 55
  3. Peter Classen: Heinrichs IV. Briefe im Codex Udalrici; In: Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters, Band 20, S. 115ff
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