Cochlostoma waldemari
Cochlostoma waldemari, ungebräuchlich im Deutschen auch Spitze Walddeckelschnecke genannt[1], ist eine auf dem Land lebende Schneckenart aus der Familie der Walddeckelschnecken (Cochlostomatidae) in der Ordnung Architaenioglossa ("Alt-Bandzüngler").
Cochlostoma waldemari | ||||||||||||
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Cochlostoma waldemari | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Cochlostoma waldemari | ||||||||||||
(A.J. Wagner, 1897) |
Merkmale
Das rechtsgewundene, kegelförmige bis länglich-kegelförmige Gehäuse von Cochlostoma (Turritus) waldemari ist 5,7 bis 7,8 mm hoch und 2,7 bis 3,6 mm breit. Es hat 9 bis 10 (8 bis 9[2]) gut gewölbte Windungen mit breiter Basis und sich rasch zum Apex hin verjüngendem Gewinde. Die Windungen sind durch eine tiefe Naht voneinander abgesetzt. Die letzte Windung ist gerundet bis leicht geschultert. Sie steigt auf die Hälfte oder ein Drittel der vorletzten Windung an und ist zur Mündung hin erweitert. Der auffallend vorgezogene Mundsaum ist leicht nach außen umgeschlagen und bildet am inneren Rand eine nach innen gerichtete Krempe. Am Spindel- und Parietalrand kann der Mundsaum leicht geöhrt sein.
Die Oberfläche ist mit hohen, kräftigen Rippen besetzt, die dicht und regelmäßig stehen. Die Rippen stehen schief oder sind unregelmäßig gebogen. Auf den beiden letzten Windungen schwächen sie sich ab, werden dichter und können bis zur Mündung fast vollständig verschwinden. Das Gehäuse ist einfarbig rötlich bis gelblich hornfarben. Die Gehäuse lebender Tiere sind vor allem an den oberen Windungen blaugrau-weißlich bereift.
Geographische Verbreitung und Lebensraum
Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Südostösterreich über Slowenien bis nach Kroatien. Die Art kommt aber nicht in den Küstenregionen vor, sondern deutlich landeinwärts. Sie lebt auf oder an Felsen, aber auch am Fuß der Felsen im Gras. In den Karawanken kommt die Art von etwa 600 bis 1200 m über Meereshöhe vor[2].
Taxonomie
Das Taxon wurde 1897 von Anton Josef Wagner als Pomatias (Auritus) waldemari beschrieben[3]. Wilhelm Kobelt transferierte sie in die Gattung Cochlostoma, Untergattung Auritus[4]. Die Art wird heute von der Fauna Europaea als Cochlostoma (Turritus) waldemari (A. J. Wagner, 1897) geführt[5].
Belege
Literatur
- Michael P. Kerney, R. A. D. Cameron & Jürgen H. Jungbluth: Die Landschnecken Nord- und Mitteleuropas. 384 S., Paul Parey, Hamburg & Berlin 1983 ISBN 3-490-17918-8 (S. 66)
- Karl Edlinger, Paul Mildner: Monographie der in Kärnten lebenden Prosobranchiergattung Cochlostoma. In: Carinthia II. 169, Klagenfurt 1979, S. 281–304 (zobodat.at [PDF]).
- Francisco W. Welter-Schultes: European non-marine molluscs, a guide for species identification = Bestimmungsbuch für europäische Land- und Süsswassermollusken. A1-A3 S., 679 S., Q1-Q78 S., Planet Poster Ed., Göttingen 2012, ISBN 3-933922-75-5, ISBN 978-3-933922-75-5.
Einzelnachweise
- Klaus Peter Zulka, Ruth M. Wallner: Rote Listen gefährdeter Tiere Österreichs: Kriechtiere, Lurche, Fische, Nachtfalter, Weichtiere. 515 S., Wien, Böhlau, 2007 Online bei Google Books (S.384)
- Karl Edlinger, Paul Mildner: Monographie der in Kärnten lebenden Prosobranchiergattung Cochlostoma. In: Carinthia II. 169, Klagenfurt 1979, S. 281–304 (zobodat.at [PDF]).
- Anton Josef Wagner (Antoni Jozef Wagner): Monographie der Gattung Pomatias Studer. Denkschriften der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, mathematisch-naturwissenschaftliche Classe, 64: S. 565–632, Taf. 1–10, Wien 1897 Online bei www.biodiversitylibrary.org (S. 616/7)
- Wilhelm Kobelt: Das Tierreich. Eine Zusammenstellung und Kennzeichnung der rezenten Tierformen. 16. Lieferung. Mollusca. Cyclophoridae. S.I-XXXIX, S. 1–662, Berlin, Friedländer 1902 Online bei www.biodiversitylibrary.org (S. 529)
- Fauna Europaea - Cochlostoma (Turritus) waldemari (A.J. Wagner 1897)
Weblinks
- Molluscs of Central Europe
- Die lebende Welt der Weichtiere - Die Homepage über Schnecken, Muscheln und andere Weichtiere von Robert Nordsieck
- Cochlostoma waldemari in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2013.2. Eingestellt von: Feher, Z., 2011. Abgerufen am 14. Februar 2014.