Cochlostoma apricum
Cochlostoma apricum, im Deutschen Savoyer Turmdeckelschnecke, ist eine auf dem Land lebende Schneckenart aus der Familie der Walddeckelschnecken (Cochlostomatidae) in der Ordnung Architaenioglossa („Alt-Bandzüngler“).
Cochlostoma apricum | ||||||||||||
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Cochlostoma apricum | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Cochlostoma apricum | ||||||||||||
(Mousson, 1847) |
Merkmale
Das rechtsgewundene Gehäuse ist 7 bis 10 mm hoch und 3,0 bis 4,5 mm breit. Es weist 6 bis 8 schwach konvex gewölbte Windungen auf, die durch eine flache Naht voneinander abgesetzt sind. Die letzte Windung steigt nur wenig an. Sie ist an der Basis gerundet und bildet gelegentlich etwas unterhalb der Peripherie eine leichte Kante aus. Die Oberfläche ist mit sehr feinen und regelmäßigen Rippen bedeckt, ungefähr 9 bis 10 Rippen kommen auf einen Millimeter. Die Gehäuse erscheinen dem bloßen Auge daher oft seidig glänzend oder auch irisierend. Die Rippen können sich aber auch fast verlieren und die Oberfläche ist dann nahezu glatt.
Die Mündung ist in der Frontalansicht birnenförmig. Der Mündungsrand ist am Außenrand nur wenig umgebogen und läuft dünn aus, kann aber auch verdoppelt sein. Am Spindel- und Parietalrand ist er etwas breiter umgebogen. Die Gehäuse sind dünn und durchscheinend. Die Grundfarbe ist blass gelblich-braun mit dunkleren, rötlich-braunen Flecken, die sich auf der letzten Windung oft zu zwei spiralig verlaufenden Bändern verdichten.
Geographische Verbreitung und Lebensraum
Das Verbreitungsgebiet beschränkt sich auf ein relativ kleines Gebiet in den Westalpen, das von der südwestlichen Schweiz bis in die ostfranzösischen Départements Isère, Savoie und Haute-Savoie hinein zieht.
Die Tiere leben dort in montanen Wäldern, in Geröllhalden und auf und unter Felsen in etwa 400 bis 900 m über Meereshöhe.
Taxonomie
Das Taxon wurde 1847 von Albert Mousson als Cyclostoma apricum erstmals beschrieben[1]. Wilhelm Kobelt transferierte es in die Gattung Cochlostoma, Untergattung Obscurella Clessin, 1889[2]. Raven (1990) behandelte Obscurella als eigenständige Gattung[3]. Dem sind die meisten Autoren nicht gefolgt. Serge Gofas und die Fauna Europaea führen das Taxon wieder als Cochlostoma (Obscurella) apricum (Mousson, 1847[4]). Cochlostoma (Obscurella) apricum ist die Typusart der (Unter-)Gattung Obscurella Clessin, 1889.
Belege
Literatur
- Rosina Fechter und Gerhard Falkner: Weichtiere. 287 S., Mosaik-Verlag, München 1990 (Steinbachs Naturführer 10) ISBN 3-570-03414-3 (S. 116)
- Serge Gofas: The systematics of Pyrenean and Cantabrian Cochlostoma (Gastropoda, Cyclophoroidea) revisited. Journal of Natural History, 35(9): S. 1277–1369, 2001 doi:10.1080/002229301750384301
- Michael P. Kerney, R. A. D. Cameron & Jürgen H. Jungbluth: Die Landschnecken Nord- und Mitteleuropas. 384 S., Paul Parey, Hamburg & Berlin 1983 ISBN 3-490-17918-8 (S. 65)
- Francisco W. Welter-Schultes: European non-marine molluscs, a guide for species identification = Bestimmungsbuch für europäische Land- und Süsswassermollusken. A1-A3 S., 679 S., Q1-Q78 S., Göttingen, Planet Poster Ed., 2012 ISBN 3-933922-75-5, ISBN 978-3-933922-75-5
Einzelnachweise
- Albert Mousson: Bemerkungen ueber die natuerlichen Verhaeltnisse der Thermen von Aix in Savoien. Neue Denkschriften der Allgemeinen Schweizerischen Gesellschaft für die Gesammten Naturwissenschaften - Nouveaux Mémoires de la Société Helvétique des Sciences Naturelles 8(2): 1-48, Taf. 1–3, Neuchatel 1847. Online bei www.biodiversitylibrary.org (S. 47)
- Wilhelm Kobelt: Das Tierreich. Eine Zusammenstellung und Kennzeichnung der rezenten Tierformen. 16. Lieferung. Mollusca. Cyclophoridae. S. I-XXXIX, S. 1–662, Berlin, Friedländer 1902 Online bei www.biodiversitylibrary.org (S. 498)
- J.G.M. (Han) Raven: A revision of Obscurella Clessin, 1889 (Gastropoda, Prosobranchia, Cyclophoridae). Basteria, 54: S. 1–62, Leiden 1990.
- Fauna Europaea - Cochlostoma (Obscurella) apricum (Mousson, 1847)
Weblinks
- Molluscs of Central Europe
- Obscurella aprica in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2013.2. Eingestellt von: Feher, Z., 2011. Abgerufen am 14. Februar 2014.