Cleph
Cleph (auch Clebus, Clef, Clepho, Kleph; † 574) war nach dem Tod Alboins von 572/573 bis 574 König der Langobarden.
Leben
Cleph stammte aus dem Geschlecht des Beleos[1] und war mit Masane verheiratet.[2] Er hatte den Sohn Authari.[1]
Nachdem Alboin (wohl auf Betreiben seiner Ehefrau Rosamunde) 572/573 ermordet worden war, planten die Verschwörer, Helmichis, der wohl an dem Mordplan beteiligt war, zum neuen König zu machen. Dieser wurde vom langobardischen Adel jedoch abgelehnt und floh mit Rosamunda, die er heiratete, zum oströmischen Statthalter in Ravenna, wo dieser Rosamunde dazu anstiftete, Helmichis zu vergiften. Als dieser den vergifteten Trank zu sich nahm und im Sterben lag, zwang er Rosamunde, ebenfalls davon zu trinken, sodass beide gemeinsam starben.
Unterdessen erhoben die langobardischen Herzöge 573[3][4] (darunter Zaban von Pavia, Wallari von Bergamo, Alahis von Brescia, Ewin von Trient und Gisulf I. von Cividale) den äußerst vornehmen[2] dux[3] (Herzog) Cleph in Ticinum (Pavia) zu ihrem rex (König). Gegen den Widerstand der sehr auf Selbständigkeit bedachten Herzöge versuchte Cleph ein starkes Königtum zu etablieren. Die einheimische römische Oberschicht wurde weitgehend enteignet, teilweise vertrieben und getötet,[3] das sächsische Kontingent, das an der Eroberung Italiens teilgenommen hatte, wurde nach Hause geschickt und das langobardische Volksrecht verbindlich gemacht.
Nach anderthalb[2] oder zwei[1] Jahren Regierungszeit wurde er 574[3] von einem seiner Sklaven ermordet. Die Herzöge verzichteten angesichts ihrer Erfahrungen mit Cleph auf die Neuwahl eines Königs, sodass es zu einem zehnjährigen Interregnum kam, ehe unter dem Druck der byzantinischen Gegenangriffe sein Sohn Authari gewählt wurde.
Siehe auch
Quellen
- Paulus Diaconus, Historia Langobardorum, hrsg. Ludwig Bethmann und Georg Waitz, in: Monumenta Germaniae Historica, Scriptores rerum Langobardicarum et Italicarum saec. VI–IX, Hahn, Hannover 1878
- anonym, Origo Gentis Langobardorum
- Marius von Avenches, Chronik
Literatur
- Wilfried Menghin: Die Langobarden. Theiss-Verlag, Stuttgart 1985.
Weblinks
- Paulus Diaconus: History of the Langobards (englisch)
- Marius von Avenches, Chronik in Mommsen, Theodor: Chronica Minora saec. IV.V.VI.VII (II), Bd.: 2, S. 238, Berlin, (1894) bei dMGH (lateinisch)
Einzelnachweise
- Origo Gentis Langobardorum Kap. 6
- Paulus Diaconus, Historia Langobardorum II, 31
- Marii Episcopi Aventicensis Chronica, in Mommsen, Theodor: Chronica Minora saec. IV.V.VI.VII (II), Bd.: 2, S. 238
- Fredegar, IV, 45
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Alboin | König der Langobarden 572–574 | Authari |