Clemens Taesler

Clemens Taesler (* 26. Juni 1887 i​n Breslau; † 23. Februar 1969 i​n Beerfelden) w​ar ein deutscher freireligiöser Pastor u​nd Schriftsteller.

Leben

Clemens Taesler studierte Philosophie, Kultur- und Religionsgeschichte an den Universitäten Breslau, München und Leipzig. Er wurde bekannt als Autor und war Mitbegründer der Breslauer Dichterschule. Nach dem Austritt aus der Katholischen Kirche war er 1911 Prediger der Freireligiösen Gemeinde Freiburg in Schlesien und von 1912 bis 1916 der Gemeinde Görlitz. Danach war er Prediger in den Gemeinden Danzig, Tilsit und Königsberg und blieb dann von 1918 bis 1962 in der Gemeinde Frankfurt am Main. Aufgrund seiner Predigten wurde er mehrmals wegen Gotteslästerung und Beschimpfung der Kirche angeklagt, aber jedes Mal freigesprochen.

Am 1. Mai 1933 w​urde er Mitglied d​er NSDAP. 1934 erhielt e​r durch d​ie Nationalsozialisten Vorlesungsverbot.

Auf Taeslers Anregung w​urde die Freireligiöse Gemeinde Frankfurt 1948 umbenannt i​n „Unitarische Freie Religionsgemeinde“. Der v​on ihm 1927 gegründete u​nd 1933 verbotene Deutsche Unitarierbund für f​reie religiöse Kultur w​urde 1949 neubelebt, u​nd Taesler w​urde Präsident d​es Bundes.

Publikationen

  • Felix Dahn. 9. Febr. 1834, Hamburg; 9. Febr. 1909, Breslau; Festschrift zum 75. Geburtstage. Hrsg. von d. Vertretung der freien Studentenschaft Breslau durch Clemens Taesler. Mit Dahns Bildn. u. e. Orig. Faks. Charlottenburg, Verlag Freistudentischer Schriften, 1909
  • Zwischen den Toren der Ewigkeit! Ein Buch der Andacht f. freie Menschen in Dichtungen. Oldenbourg, Berlin, 1919.
  • Der Tod und die Toten – Eine Herbst- u. e. Totengedächtnis-Betrachtg nebst 3 Gedichten von Zeitlichkeit u. Ewigkeit; Für Gottsucher innerhalb u. außerhalb aller Bekenntnisse. Drei-Ringe-Verlag, Frankfurt am Main, 1926.
  • Goethe als Deutscher. Frankfurt, Drei-Ringe-Verl., 1926.
  • Die klassischen Dichter des deutschen Idealismus und die deutsche Freimaurerei. Vortrag, gehalten auf dem 5. Gemeinschaftstag des Vereins deutscher Freimaurer zu Dresden, 26. Sept. 1927, Verein deutscher Freimaurer, Leipzig, 1928.
  • Die Religion als Lebenshalt – Religiöse Ansprache zur Morgenfeier der Freireligiösen Gemeinde Frankfurt a. M., Frankfurter Rundfunk am 28. Mai 1933. Verl. Freie Religion, Mainz, 1934.
  • Der liebe Gott und der eherne Gott – Eine Scheidung der Geister. Verlag Freie Religion, Mainz, 1940.
  • Unsere deutsche freie Religion als Gesinnung und Tat Konfirmations-Predigt. Verl. Freie Religion, Mainz, 1940
  • Zehn Grundgedanken unitarischer Religion. Dt. Unitarier-Bund, Frankfurt am Main, 1948.
  • Vom göttlichen Licht in uns! Religiöse Ansprache zur Morgenfeier d. Unitarischen Freireligiösen Gemeinde Frankfurt a. M. (gegr. 1845) durch Radio Frankfurt a. M. am 11. Januar 1948. Dt. Unitarier-Bund, Frankfurt am Main, 1948.
  • Die Religion als Lebensgehalt. Pfarramt der Unitarischen Freien Religionsgemeinde, Frankfurt am Main, 1948.
  • Unter dem Lichte der Sonne! Ein Buch weltl. u. religiöser Andacht in Gedichten u. Sprüchen. Dt. Unitarier-Bund, Frankfurt am Main 1958.

Literatur

  • Martin Buchner: Clemens Taesler, in: Eckhart Pilick (Hrsg.): Lexikon freireligiöser Personen. Rohrbach o. J., ISBN 3-930760-11-8.
  • Unitarische Freie Religionsgemeinde (Hrsg.): Das Wirken Clemens Taeslers in schwerer Zeit. Eine Dokumentation, 1993.
  • Friedrich Heyer: TAESLER, Clemens. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 11, Bautz, Herzberg 1996, ISBN 3-88309-064-6, Sp. 394–398.
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