Claudia Kemper
Claudia Kemper (* 1973 in Erkelenz) ist eine deutsche Historikerin.
Leben
Nach Berufstätigkeit (1993–2000) studierte Claudia Kemper von 2000 bis 2005 neuere und mittlere Geschichte und Politikwissenschaft an der Universität Hamburg, wo sie den Abschluss Magister erwarb. Als Stipendiatin des Deutschen Literaturarchivs Marbach (2008) und wissenschaftliche Mitarbeiterin der Universität Hamburg (2006–2009) schrieb sie ihre Dissertation „Nicht rechts steht der Feind. Nicht links steht der Feind. Er ist in uns.“ Das Gewissen unter der Ägide von Arthur Moeller van den Bruck 1919–25. Eine bio-bibliographische Intellektuellen- und Mediengeschichte der Herausgeber und Autoren, mit der sie 2009 promoviert wurde. Den Master of Higher Education (MoHE) am Zentrum für Hochschuldidaktische Weiterbildung der Universität Hamburg erwarb sie 2010. 2011 hatte sie eine Fellowship am Deutschen Historischen Institut Washington. Von 2009 bis 2014 forschte sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg mit einem DFG-geförderten Post-Doc-Projekt zum Thema Ärzte in der anti-atomaren Friedensbewegung der 1980er Jahre – die westdeutsche Sektion der International Physicians for the Prevention of Nuclear War (IPPNW). Seit April 2014 ist sie Wissenschaftlerin am Hamburger Institut für Sozialforschung. Nach der Habilitation 2015 im Fach Neuere Geschichte an der Universität Hamburg vertrat sie von März bis September 2015 die Professur Neuere und Neueste Geschichte an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Im Sommersemester 2016 vertrat sie den Lehrstuhl Europäische Geschichte und Kolonialgeschichte der Universität zu Köln.
Ihre Arbeitsschwerpunkte sind historische Friedens- und Konfliktforschung, Experten- und Wissenschaftsgeschichte, Europäische und Transatlantische Zeitgeschichte, Geschichte von Ideen, Medien und Kommunikation und Organisationsgeschichte.
Schriften (Auswahl)
- Das „Gewissen“ 1919–1925. Kommunikation und Vernetzung der Jungkonservativen (= Ordnungssysteme. Studien zur Ideengeschichte der Neuzeit. Band 36). Oldenbourg, München 2011, ISBN 3-486-70496-6, (zugleich Dissertation, Hamburg 2009).
- Medizin gegen den Kalten Krieg. Ärzte in der anti-atomaren Friedensbewegung der 1980er Jahre (= Hamburger Beiträge zur Sozial- und Zeitgeschichte. Band 54). Wallstein Verlag, Göttingen 2016, ISBN 978-3-8353-1812-0, (zugleich Habilitationsschrift, Hamburg 2015).
- als Hrsg. mit Frank Bajohr, Anselm Doering-Manteuffel und Detlef Siegfried: Mehr als eine Erzählung. Zeitgeschichtliche Perspektiven auf die Bundesrepublik. Festschrift für Axel Schildt. Wallstein Verlag, Göttingen 2016, ISBN 978-3-8353-1882-3.
- Organisation als Kommunikation und soziale Praxis. Zur Historisierung von Nichtregierungsorganisationen (= Arbeitspapiere des Internationalen Graduiertenkollegs Halle Tôkyô. Band 25). Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Halle 2016, ISBN 978-3-86829-862-8.
- als Hrsg.: Gespannte Verhältnisse. Frieden und Protest in Europa während der 1970er und 1980er Jahre (= Frieden und Krieg. Beiträge zur historischen Friedensforschung. Band 23). Klartext, Essen 2017, ISBN 3-8375-1696-2.
- Wann ist der Krieg vorbei? Gewalterfahrungen im Übergang vom Nachkrieg zum Frieden. In: Zeithistorische Forschungen. Band 15, 2018, S. 340–357.
Weblinks
- Hamburger Institut für Sozialforschung
- Geschlechtergeschichte, Version 1.0, in Docupedia-Zeitgeschichte, 4. Dezember 2012.