Christoph Ludwig Hoffmann (Jurist)
Christoph Ludwig Hoffmann (* um 1736; † 27. April 1797 in Insterburg) war ein Jurist am Hofgericht Königsberg, einem der beiden Obergerichte im Königreich Preußen. Er war der Vater des Dichters E. T. A. Hoffmann.
Leben
Christoph Ludwig Hoffmanns Vater Friedrich Christoph Hoffmann war evangelischer Pfarrer in Neumark in Ostpreußen, die Mutter Elisabeth war die Tochter des Gutsherrn und Burggrafen Tobias Christoph Voeteri (Vetter). Hoffmann war von 1752 bis 1753 an der Universität Königsberg immatrikuliert. Danach wurde er Rechtsanwalt (Advocat) am Hofgericht in Königsberg (Preußen). Dort heiratete er 1767 seine Cousine Lovisa Albertina Doerffer.
Die Eheleute trennten sich 1778. Hoffmann blieb mit dem zehnjährigen Sohn Johann Ludwig in der bisherigen Wohnung in der Französischen Straße, während die Ehefrau mit dem Kleinkind Ernst Theodor Wilhelm in das Haus ihrer Eltern zog.
Infolge einer Verwaltungsreform kam der Kriminalrat und Justizkommissar Hoffmann 1782 mit dem Hofgericht nach Insterburg. Dort starb er 1797, ohne seinen Sohn Ernst Theodor Wilhelm jemals wiedergesehen zu haben.
Hoffmann soll nach E. T. A. Hoffmanns Biograf Julius Eduard Hitzig „ein Mann mit vielem Geiste, aber von unordentlichen Neigungen gewesen sein“.[1]
Ehe und Nachkommen
Christoph Ludwig Hoffmann heiratete 1767 Luise Albertine Doerffer (Lovisa Albertina Doerffer; 1748–1796), eine Tochter des Hofgerichtsadvokaten Johann Jacob Doerffer. Von ihnen sind drei Söhne bekannt[2]
- Johann Ludwig Hoffmann (* 29. November 1768 in Königsberg; † nach 1802); lebte seit 1778 beim Vater, seit etwa 1782 in Insterburg, studierte 1785 Jura in Königsberg, lebte danach wieder in Insterburg, nach 1796 im Arbeitshaus in Königsberg entmündigt auf Betreiben des Onkels J. L. Doerffer nach dem Tod des Vaters; 1801 im Testament der Großmutter Doerffer erwähnt, lebte danach in Brieg und Constadt in Schlesien, 1822 unsicher, ob er noch lebte[3]
- Carl Wilhelm Philipp Hoffmann (* 16. August 1773 in Königsberg), getauft, danach keine weiteren Nachrichten, wahrscheinlich vor 1778 gestorben
- Ernst Theodor Wilhelm Hoffmann (* 24. Januar 1776; † 1822), seit 1802 E. T. A. Hoffmann; Jurist, Dichter, Komponist
Weblinks
- Christoph Ludwig Hoffmann Lemmel
Einzelnachweise
- Derselbe: E. T. Hoffmann's Leben und Nachlaß, Stuttgart 1838, S. 1f.; siehe auch Walther Harich, Dämon Kunst. Das Leben E. T. A. Hoffmanns, 1926, Kapitel Kindheit, war eine Künstlernatur, aber voller unordentlicher Neigungen.
- H. v. Müller, F. Schnapp, E. T. A. Hoffmanns Briefwechsel, Band 3, 1969, S. 374f., mit einigen Angaben; ausführlich in Lemmel Genealogie
- Hochbegabt, aber leichtsinnig und verschwenderisch. Auf Betreiben des Glogauer Oheims J.L. Doerffer (vermutlich um 1797, nach dem Tode des Vaters) entmündigt und in ein Arbeitshaus gesteckt; vom Vermögen der 1801 gestorbenen Großmutter Doerffer erhielt er laut ihrem im März 1796 diktierten Testament wegen seiner "bisherigen schlechten Führung, seinem unzähmbaren Hang zur Verschwendung" nur den Pflichtteil mit gleichzeitiger Stellung unter Kuratel., in Lemmel Genealogie