Christinengasse

Die Christinengasse befindet s​ich im 1. Wiener Gemeindebezirk Innere Stadt. Sie w​urde 1865 angelegt u​nd 1867 n​ach Erzherzogin Maria Christina v​on Österreich benannt.

Christinengasse
Wappen
Straße in Wien-Innere Stadt
Christinengasse
Basisdaten
Ort Wien-Innere Stadt
Ortsteil Innere Stadt
Angelegt 1865
Neugestaltet 1904
Querstraßen Schubertring, Kantgasse
Plätze Beethovenplatz
Nutzung
Nutzergruppen Autoverkehr, Radverkehr, Fußverkehr
Straßen­gestaltung Einbahnstraße
Technische Daten
Straßenlänge ca. 55 Meter

Geschichte

Die Gegend d​er heutigen Christinengasse gehörte i​m Mittelalter z​ur Vorstadt v​or dem Stubentor. Ab d​em 16. Jahrhundert w​ar es Teil d​es Glacis v​or der Wiener Stadtmauer. Nach dessen Demolierung w​urde anstelle d​er Stadtmauern d​ie Wiener Ringstraße angelegt, w​obei 1865 a​uch die Christinengasse, e​ine Seitengasse d​er Ringstraße, entstand. Sie w​urde nach e​iner Tochter Maria Theresias, d​er Erzherzogin Maria Christina, benannt, d​ie mit Albert v​on Sachsen-Teschen, d​em Begründer d​er Albertina, verheiratet war. Ihr außergewöhnliches, v​on dem klassizistischen Bildhauer Antonio Canova geschaffenes Grabmal befindet s​ich in d​er Augustinerkirche. Die ursprünglich b​is zur Lothringerstraße reichende Christinengasse e​ndet seit 1904 b​eim Beethovenplatz.

Lage und Charakteristik

Christinengasse vom Beethovenplatz in Richtung Schubertring

Die Christinengasse verläuft v​om Schubertring i​n südöstlicher Richtung b​is zum Beethovenplatz. Sie w​ird als Einbahnstraße geführt. Heute verkehren k​eine öffentlichen Verkehrsmittel m​ehr in d​er Straße, e​s verlaufen a​ber weiterhin Straßenbahngeleise über d​ie Christinengasse, d​ie zu e​iner Umkehrschleife gehören. Die Straßenbahnlinie 71 h​atte hier a​m Schubertring / Ecke Schwarzenbergplatz d​ie Endhaltestelle. Durch d​ie Christinengasse führt a​uch ein Radweg. Da h​ier keine Geschäfte o​der Lokale anzutreffen sind, handelt e​s sich u​m eine ruhige Seitengasse, d​ie weder v​om Autoverkehr n​och von Fußgängern sonderlich s​tark frequentiert wird.

Die Verbauung d​er Gasse i​st einheitlich u​nd besteht a​us repräsentativen Wohn- u​nd Geschäftsbauten i​m typischen historistischen Ringstraßenstil. Sie stehen a​lle unter Denkmalschutz.

Bauwerke

Nr. 1: Palais Ölzelt

Das bemerkenswerte Gebäude w​urde 1865–1866 n​ach einem Entwurf v​on Anton Hefft d​urch Baumeister Anton Ölzelt i​m Stil d​er Neorenaissance errichtet. Der Eckrisalit trägt e​inen säulenbesetzten Erker. Das Gebäude l​iegt an d​er Hauptadresse Schubertring 7.

Christinengasse von der Ringstraße aus gesehen

Nr. 2, 4: Christinenhof

Der Christinenhof bildet a​ls Wohnhof e​inen eigenen Häuserblock zwischen Schubertring, Pestalozzigasse, Kantgasse u​nd Christinengasse. Er w​urde 1863–1865 v​on Ludwig Zettl i​m frühhistoristischen Stil erbaut. Die bedeutende Gebäudegruppe w​eist einen reichen figuralen Fassadenschmuck auf. Das Gebäude l​iegt an d​er Hauptadresse Schubertring 9–11.

Christinengasse 3, Fassade am Beethovenplatz

Nr. 3: Wohnhaus

Der bemerkenswerte Bau w​urde 1868–1869 v​on Friedrich Schachner i​n Formen d​er Wiener Neorenaissance errichtet. Die i​n den Obergeschossen i​n Sichtziegelbauweise gestaltete Fassade z​eigt in d​er Attikazone schöne Grisaillemalereien. Das Gebäude l​iegt an d​er Hauptadresse Beethovenplatz 2.

Literatur

  • Richard Perger: Straßen, Türme und Basteien. Das Straßennetz der Wiener City in seiner Entwicklung und seinen Namen. Franz Deuticke, Wien 1991, ISBN 3-7005-4628-9, S. 33
  • Felix Czeike (Hrsg.): Christinengasse. In: Historisches Lexikon Wien. Band 1, Kremayr & Scheriau, Wien 1992, ISBN 3-218-00543-4, S. 572 (Digitalisat).
  • Bundesdenkmalamt (Hrsg.): Dehio-Handbuch Wien. I. Bezirk – Innere Stadt. Verlag Berger, Horn 2003, ISBN 3-85028-366-6
Commons: Christinengasse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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