Christian Wilhelm Häser
Christian Wilhelm Häser (* 24. Dezember 1781 in Leipzig; † 2. Juni 1867 in Stuttgart) war Sänger (Bass), Komponist, Bühnenautor und Übersetzer. Er war zuletzt Hofsänger in Stuttgart.
Herkunft
Sein Vater war der Musikdirektor Johann Georg Häser (1729–1808). Auch seine Brüder Karl Georg (1777–1873) und August Ferdinand (1779–1844) und die Schwester Charlotte (1784–1871) wurden bekannte Musiker.[1]
Leben
Er erhielt seine musikalische Ausbildung zunächst bei Johann Gottfried Schicht, sollte dann aber Jurist werden und studierte Jura in Leipzig. In Leipzig trat er 1799 bis 1803 als Solist im Gewandhaus auf. Er schloss sich der Truppe von Joseph Seconda an und trat Juni 1802 bis Oktober 1804 in Leipzig und Dresden auf. Er wechselte 1804 zu Domenico Guardasonis italienischem Opernensemble nach Prag, wo er seine spätere Frau kennenlernte. Von 1807 bis 1809 war er dann beim neugegründeten deutschen Opernensemble in Prag. Er arbeitete anschließend bis 1813 in Breslau und dann in Wien. Von Wien wechselte er im August 1813 an das Hoftheater nach Stuttgart. Häser blieb bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1844 in Stuttgart, hatte aber immer wieder Gastspiele außerhalb.
Werke (Auswahl)
- Gesänge zu der Oper: Die Räuberbraut, Digitalisat
- Der weibliche Spion, Digitalisat
Familie
Er heiratete 1808/09 in Prag die Schauspielerin N. N. Weber. Das Paar hatte fünf Kinder. Davon wurden seine Tochter Mathilde (1815–1885) Opernsängerin; von den Söhnen wurde Carl (* 14. März 1818) Geiger und Gustav (1814–1861) Opernsänger.
Literatur
- Robert Eitner: Häser. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 10, Duncker & Humblot, Leipzig 1879, S. 740.
- Hermann Mendel, Musikalisches Conversations-Lexikon, S.486
- Gustav Schilling, Das musikalische Europa, oder Sammlung von durchgehends authentischen Lebens-Nachrichten über jetzt in Europa lebende ausgezeichnete Tonkünstler, Musikgelehrte, Componisten, Virtuosen, Sänger, &c. &c. In alphabetischer Ordnung, S. 149
- Allgemeine Zeitung München: 1867, Band 7–9, S. 3354, Nekrolog
- Friedrich Fleischmann, Wilhelm Haeser: Königlich Würtembergischer Hof-Sänger, 2018
- Eisenberg, Ludwig: Ludwig Eisenberg's großes biographisches Lexikon der deutschen Bühne im XIX. Jahrhundert, Leipzig, 1903, S. 381