Christian Hennig von Jessen
Christian Hennig „von Jessen“[1] (* 30. November 1649 in Jessen;[2] † 27. September 1719 in Wustrow, Wendland) war ein deutscher Pastor und Sprachforscher, der eine der wichtigsten Quellen zum Wortschatz der im 18. Jahrhundert ausgestorbenen polabischen Sprache lieferte, für die er die Bezeichnung „Wendisch“ prägte.
Leben
Christian Hennig wurde als Sohn des Schulmeisters, Tuchmachers und späteren Stadtrichters Christian Hennigk d. Ä. und dessen Ehefrau Ursula geb. Fischer geboren. Ab 1670 studierte er evangelische Theologie an der Universität Wittenberg. 1675 erhielt er seine erste Anstellung als Kantor und Schulmeister in Wienhausen bei Celle. Von 1679 an bis zu seinem Tod wirkte er als Pastor in Wustrow.
Johann Georg von Eckhart druckte Auszüge aus Hennigs Vocabularium Venedicum 1711 in seiner Historia studii etymologici linguae germanicae.[3]
Werke
Literatur
- Reinhard Hennings: Christian Hennig von Jessen (1649–1719): Pastor, Sprachwissenschaftler und Brauchtumsforscher in Wustrow. In: Stephan von Welck (Hrsg.): Ernst-Köhring-Vorträge zur Geschichte des Wendlandes 2009–2011 (= Regionalgeschichte Hannoversches Wendland; 1). Köhring, Lüchow 2012, ISBN 978-3-926322-53-1, S. 185–194.
- Karl Ernst Hermann Krause: Hennig, Christian. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 11, Duncker & Humblot, Leipzig 1880, S. 774.
- Reinhold Olesch: Nachwort. In: Christian Hennig von Jessen: Vocabularium Venedicum (oder Wendisches Wörter-Buch). Böhlau, Köln [u. a.] 1959, DNB 451953657, S. 397–406.
- Heinrich Wilhelm Rotermund: Das gelehrte Hannover. Band 2. Schünemann, Bremen 1823, S. 698 f. (Digitalisat).
- Franz Tetzner: Christian Hennig, der Geschichtsschreiber der Polaben. In: Zeitschrift des historischen Vereins für Niedersachsen, 1902, S. 182–272 (Digitalisat ).
Weblinks
- Literatur von und über Christian Hennig von Jessen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Druckschriften von und über Hennig von Jessen, Christian im VD 18.
- Porträtbild
- Kleine Geschichte von Wustrow (Wendland) (Memento vom 28. September 2007 im Internet Archive)
Einzelnachweise
- mit diesem Namenszusatz nach seinem Geburtsort bezeichnete sich Hennig in der Regel selbst
- Franz Tetzner: Zur Geschichte des polabischen Wörterbuchs. In: Braunschweigisches Jahrbuch. 1 (1902), S. 67–96, hier S. 96 (Digitalisat).
- Johann Georg von Eckhart: Historia studii etymologici linguae germanicae. Nikolaus Förster, Hannover 1711, S. 268–273 und 275–306 (Digitalisat).