Christian Friedrich Sintenis

Christian Friedrich Sintenis (* 12. März 1750 i​n Zerbst; † 31. Januar 1820 i​n Zerbst) w​ar ein deutscher evangelischer Theologe, Erbauungsschriftsteller u​nd Erzähler.

Christian Friedrich Sintenis (Dresden 1793), porträtiert von Johann Gottfried Schmidt (1764–1803)

Leben

Der Sohn d​es Johann Christian Sintenis besuchte zunächst d​ie Schule u​nd das Gymnasium illustre seiner Heimatstadt. Im Anschluss b​egab er s​ich am 27. Mai 1767 a​n die Universität Wittenberg, w​o er b​is 1770 e​in Studium d​er Theologie u​nd Philosophie absolvierte u​nd 1771 a​ls Hilfsprediger i​n Niederlepte ordiniert wurde.

Dieses Amt t​rat er 1772 an, w​urde im Folgejahr Pastor i​n Bornum, 1787 w​ar er i​n der Verwaltung d​er Propstei u​nd Superintendentur i​n Lindau, d​ann Diakon a​n der St. Trinitatiskirche i​n Zerbst u​nd 1791 d​ort Pastor. Zudem h​atte er b​is 1798 e​ine Professur d​er lutherischen Theologie u​nd Metaphysik a​m Akademischen Gymnasium i​n Zerbst inne.

Als beliebter Prediger erwarb e​r sich Verdienste u​m die Organisation d​es Armenwesens, schrieb Erbauungsliteratur, Sachinformation i​n der Tradition d​er Hausväterliteratur, Romane, historische Abhandlungen u​nd politisch bedeutsame Utopien.

Werke

  • Trakimor, oder das goldene Land, 2 Bände, Leipzig 1787/88; vermutlich eine Übersetzung
  • Gottlieb Denkers letzte Revision des Kirchenglaubens, 1799 (Digitalisat)
  • Theodor, 2 Bände, Berlin 1786
  • Elpizon, oder über meine Fortdauer im Tode., Teil 1; Danzig 1795, Teil 2; Zerbst 1804 und Teil 3; Leipzig 1806
  • Der Mensch im Umkreis seiner Pflichten., 2 Bände, Leipzig 1804 und 1807
  • Vater Roderich unter seinen Kindern, Wittenberg 1783, Leipzig 1817
  • Menschenfreuden aus meinem Garten in Zerbst, Frankfurt am Main, Leipzig 1778 und öfter
  • Hallo glücklicher Abend, Leipzig 1783, 1787
  • Robert und Elise, 2. Teile Leipzig 1786
  • Flemmings Geschichte, 3. Teile Leipzig 1789–92
  • Stunden für die Ewigkeit gelebt, Berlin 1791/92
  • Briefe über die wichtigsten Gegenstände der Menschheit, 4 Bände, Leipzig 1794–98.
  • Dialogen des Küsters Ehrentraut mit den Honoratioren seines Dorfes, 2 Teile, Berlin 1796
  • Sonntagsbuch zur Beförderung wahrer Erbauung zu Hause., 5 Teile, Leipzig 1801–1803, 1813.
  • Oswald, der Greis oder mein letzter Glaube., Leipzig 1813,1820

Literatur

  • Friedrich Wilhelm von Schütz: C. F. Sintenis Leben und Wirken, als Mensch, Schriftsteller und Kanzelredner. Eine biographische Skizze mit Hinsicht auf mehrere seiner Schriften / herausgegeben von F. W. von Schütz. Zerbst: Adolph Friedrich von Schütz, 1820
  • Helmut Möller: Christian Friedrich Sintenis Ein vergessener Autor am Ausgang der Hausväter-Zeit. In: Zeitschrift für deutsche Philologie (ZfdPh) Jg. 78, 1959, S. 164–180
  • Franz Kindscher: Sintenis, Christian Friedrich. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 34, Duncker & Humblot, Leipzig 1892, S. 401 f.
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