Chorus (Jazz)
Mit Chorus wird im Jazz zunächst die Strophe (englisch Refrain) eines Songs bezeichnet. Allgemeiner wird hierunter auch die dem thematischen Material eines Songs zugrundeliegende Form (Liedform, Blues-Schema) verstanden, aus deren aneinanderreihender Wiederholung die Gesamtform des vorgetragenen Stückes resultiert. Oft umfasst der Chorus 32 Takte (bzw. beim Blues entweder 16 oder 12 Takte). Der Chorus wird dabei vom sogenannten Verse, dem Einleitungsteil eines populären Songs unterschieden (der heute in der Popmusik und im Jazz häufig ohnehin nicht vorgetragen bzw. zumeist auch gar nicht mehr geschrieben wird; insofern entspricht ein Chorus häufig einer Strophe).
Jazz- oder Rockmusiker improvisieren im Regelfall (die Ausnahme stellt ein Chase Chorus dar) einen gesamten Chorus oder auch mehrere Chorusse. Die Redensart „einen Chorus spielen“ (oder soundso viele Chorusse spielen) bezeichnet also den Umfang der Improvisation eines Musikers.
Literatur
- Ekkehard Jost: Sachlexikon. In: Wolf Kampmann (Hrsg.), unter Mitarbeit von Ekkehard Jost: Reclams Jazzlexikon. Reclam, Stuttgart 2003, ISBN 3-15-010528-5.
- Jürgen Wölfer, Lexikon des Jazz Wien, Hannibal 1999 ISBN 3-85445-164-4 (2. Auflage)