Chloritgefäß
Chloritgefäße sind Gefäße aus den Chloritmineralen. Sie finden sich an vielen Fundorten des dritten vorchristlichen Jahrtausends in Vorderasien und waren ein beliebtes Handelsgut im dritten Jahrtausend v. Chr.
Die Gefäße sind meist mit erhabenem Relief dekoriert und zeigen Architekturdarstellungen oder Tierszenen. Unter den Tierszenen sind vor allem kämpfende Schlangen sehr beliebt.
Das westlichste Beispiel fand sich in Palmyra, das östlichste in Mohenjo-Daro, im Industal und in Sochte, im heutigen Usbekistan. Die meisten Exemplare stammen aber aus dem Zweistromland und vor allem von der Insel Tarut, in Saudi-Arabien (über 200 Exemplare, die jedoch nicht bei wissenschaftlichen Grabungen zu Tage kamen) und aus Tepe Yahya im heutigen Südost-Iran. Dort gibt es auch viele Chloritvorkommen und dort wird das Produktionszentrum vermutet, vor allem weil Tepe Yahya auch ein bedeutender Fundplatz und ein städtisches Zentrum dieser Zeit ist. Die weite Verbreitung dieser Gefäße gilt als Musterbeispiel für das gut ausgebaute Handelsnetz im dritten vorchristlichen Jahrtausend.
Weitere Chloritgefäße
- Vase aus der Dschiroft-Region
Literatur
- Michael Roaf: Mesopotamien. Bechtermünz Verlag, Augsburg 1998, S. 78–79, ISBN 3-86047-796-X.