Chinesischer Spitzmausmaulwurf
Der Chinesische Spitzmausmaulwurf (Uropsilus gracilis) ist eine Säugetierart aus der Gattung der Spitzmausmaulwürfe (Uropsilus) innerhalb der Insektenfresser (Eulipotyphla). Die Art kommt vom Südwesten der Volksrepublik China bis Myanmar vor.
Chinesischer Spitzmausmaulwurf | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Uropsilus gracilis | ||||||||||||
(Thomas, 1911) |
Merkmale
Der Chinesische Spitzmausmaulwurf erreicht eine Kopf-Rumpf-Länge von 6,9 bis 8,4 Zentimeter und eine Schwanzlänge von 6,7 bis 7,8 Zentimeter. Die Hinterfußlänge beträgt 15 bis 18 Millimeter.[1] Das Rückenfell ist wie bei allen Arten der Gattung dunkelbraun gefärbt.
2 | · | 1 | · | 4 | · | 3 | = 38 |
1 | · | 1 | · | 4 | · | 3 |
Der Schädel erreicht eine Länge von 22 bis 23 Millimeter. Die Tiere besitzen im Oberkiefer pro Hälfte zwei Schneidezähne (Incisivi), einen Eckzahn, vier Prämolare und drei Molare. Die Zähne im Unterkiefer entsprechen denen im Oberkiefer, allerdings haben sie dort nur einen Schneidezahn. Insgesamt verfügen die Tiere damit über ein Gebiss aus 38 Zähnen. Die Zahnformel entspricht der des etwas kleineren Yunnan-Spitzmausmaulwurfs (Uropsilus investigator) und stellt das Hauptunterscheidungsmerkmal dieser beiden zu den beiden anderen Arten der Gattung dar.[1]
Verbreitung
Der Chinesische Spitzmausmaulwurf kommt vom Südwesten der Volksrepublik China bis Myanmar vor und lebt in den Höhenlagen bis etwa 4000 Metern.[1]
Lebensweise
Über die Lebensweise des Chinesischen Spitzmausmaulwurfs liegen wie bei allen Arten der Gattung kaum Angaben vor. Die Art kommt in Mischwäldern vor, häufig oberhalb der Rhododendron-Zone in 3000 bis 4000 Metern Höhe. Anders als die anderen Arten der Gattung bewohnt sie auch Tundra-artige Lebensräume der alpinen Höhenstufe. Wie die anderen Arten der Gattung lebt der Chinesische Spitzmausmaulwurf am Boden und sucht dort nach kleinen Wirbellosen als Nahrung.[1]
Systematik
Der Chinesische Spitzmausmaulwurf wird als eigenständige Art innerhalb der Spitzmausmaulwürfe (Gattung Uropsilus) eingeordnet, die aus vier Arten besteht und den Maulwürfen zugeordnet wird.[2] Die wissenschaftliche Erstbeschreibung erfolgte durch Oldfield Thomas im Jahr 1911, der die Art anhand von Individuen vom Jinfoshan nahe Nanchuan beschrieb[2], das damals noch zur Provinz Sichuan gehörte und heute Stadtteil von Chongqing ist. Teilweise wurde die Art dem Sichuan-Spitzmausmaulwurf (Uropsilus soricipes) zugeordnet, teilweise auch in eine eigene, monotypische Gattung Nasillus eingegliedert.[2]
Innerhalb der Art werden keine Unterarten unterschieden.[2] Die beiden ursprünglich ebenfalls als Arten beschriebenen und danach dem Anderson-Spitzmausmaulwurf (Uropsilus andersoni) als Unterarten zugeordneten Uropsilus atronates (Allen, 1923) und Uropsilus nivatus (Allen, 1923) gelten mitunter als Synonyme zu U. gracilis, allerdings bedarf es einer systematischen Revision der Gattung zur vollständigen Klärung der Taxonomie.[3] Molekulargenetische Analysen sprechen sowohl Uropsilus atronates als auch Uropsilus nivatus einen eigenständigen Artstatus zu.[4][5]
Gefährdung und Schutz
Die Art wird von der International Union for Conservation of Nature and Natural Resources (IUCN) als nicht gefährdet („Least concern“) gelistet. Begründet wird dies durch die vergleichsweise weite Verbreitung und die angenommen hohen Bestände sowie den nur geringen Rückgang der Populationen. Bestandsgefährdende Risiken sind nicht bekannt, durch eine potenzielle Bindung an Waldgebiete könnte die Art jedoch zumindest in den tieferen Berglagen durch Waldrodungen, Holzeinschlag und die Ausweitung menschlicher Siedlungsflächen bedroht sein.[3] Ob die Art sich an Veränderungen des Lebensraumes anpassen kann oder eine strikte Lebensraumbindung aufweist, ist allerdings nicht bekannt.[3]
Belege
- Gracile Shrew Mole In: Andrew T. Smith, Yan Xie: A Guide to the Mammals of China. 2008, S. 326–327. ISBN 978-0-691-09984-2.
- Uropsilus gracilis. In: Don E. Wilson, DeeAnn M. Reeder (Hrsg.): Mammal Species of the World. A taxonomic and geographic Reference. 2 Bände. 3. Auflage. Johns Hopkins University Press, Baltimore MD 2005, ISBN 0-8018-8221-4.
- Uropsilus gracilis in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2015-4. Eingestellt von: F. Chiozza, 2008. Abgerufen am 26. Januar 2016.
- Tao Wan, Kai He und Xue-Long Jiang: Multilocus phylogeny and cryptic diversity in Asian shrew-like moles (Uropsilus, Talpidae): implications for taxonomy and conservation. BMC Evolutionary Biology 13, 2013, S. 232 ().
- Kai He, Akio Shinohara, Kristofer M. Helgen, Mark S. Springer, Xue-Long Jiang und Kevin L. Campbell: Talpid Mole Phylogeny Unites Shrew Moles and Illuminates Overlooked Cryptic Species Diversity. Molecular Biology and Evolution 34 (1), 2016, S. 78–87.
Literatur
- Gracile Shrew Mole In: Andrew T. Smith, Yan Xie: A Guide to the Mammals of China. 2008, S. 326–327. ISBN 978-0-691-09984-2.
Weblinks
- Uropsilus gracilis in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2015-4. Eingestellt von: F. Chiozza, 2008. Abgerufen am 26. Januar 2016.