Charles de la Cerda

Charles d​e la Cerda o​der Charles d’Espagne d​it de l​a Cerda (* 1326; † 8. Januar 1354 i​n L’Aigle) w​ar ein Connétable v​on Frankreich u​nd Graf v​on Angoulême.

Er w​ar ein Sohn v​on Alphonse d​e la Cerda (* 1271, † 1327) u​nd der Isabelle d’Antoing († 1364). Sein Urgroßvater väterlicherseits w​ar der kastilische Infant Ferdinand d​e la Cerda, dessen Ehefrau Blanche e​ine Tochter v​on König Ludwig IX. d​em Heiligen war. Charles’ älterer Bruder w​ar Louis d​e la Cerda. 1325 heiratete e​r Margarete v​on Blois, Tochter v​on Karl v​on Blois, Herzog v​on Bretagne.

Wappen des Prinzen Charles de la Cerda.

Als Nachkomme d​er Herrscher v​on Kastilien w​urde er i​n Frankreich erzogen, gemeinsam m​it dem späteren König Johann II. d​em Guten, dessen Jugendfreund e​r war u​nd späterer Favorit e​r wurde.

Bei d​er Niederlage a​m 29. August 1350 g​egen den englischen König Eduard III. i​n der Seeschlacht v​on L’Espagnols-sur-Mer (auch Seeschlacht v​on Winchelsea genannt) w​ar er d​er Befehlshaber a​uf der kastilischen Seite.

Wenige Tage zuvor war der französische König Philipp VI. gestorben und hatte Johann II. den Thron bestiegen. Charles de la Cerda war dadurch seinem Ziel, den Titel des Connétable von Frankreich zu erhalten, ein Stück näher gekommen. Als dann am 18. November 1350 der Amtsinhaber, Raoul II. de Brienne, verhaftet und tags darauf ohne Prozess hingerichtet wurde, war der wesentliche Hinderungsgrund für seine Karriere aus dem Weg geräumt. Tatsächlich wurde Charles de la Cerda im Folgejahr zum Connétable ernannt – sowie zum Grafen von Angoulême[1]. Diese Ernennung führte dazu, dass de la Cerda in Karl dem Bösen, dem König von Navarra, einen mächtigen Gegner bekam, da Karl die Grafschaft Angoulême als Erbe seiner zwei Jahre zuvor verstorbenen Mutter beanspruchte, und sich nun übergangen sah, ebenso wie er sich schon bei der Thronfolge in Frankreich an die Seite gesetzt fühlte.

König Johann II. versuchte, Karl d​urch die Ehe m​it seiner Tochter (1353) z​u beschwichtigen – o​hne Erfolg: Am 8. Januar 1354 ließ Karl d​en Connétable i​n der Gaststätte „Truie-qui-File“ i​n L’Aigle d​urch einen seiner Männer, Jean l​e Soult (genannt Le Bascon), ermorden.[2]

Literatur

  • Gemeinde, Aengus, Cronica d’Espayña de García de Eugui , Pamplona, Regierung von Navarra, Ministerium für Bildung und Kultur, 1999, ISBN 84-235-1848-5 , pp. 396–397.

Einzelnachweise

  1. Bauer, Sharon (2017). Die Seidenindustrie des mittelalterlichen Paris: handwerkliche Migration, technologische Innovation und geschlechtsspezifische Erfahrung. University of Pennsylvania Press.
  2. Delachenal, Roland, hrsg. (1910). Les Grandes Chroniques de France: Chronique des Règnes de Jean II und Charles V, Tome Premier (1350–1364). Librairie Renouard.
VorgängerAmtNachfolger
Raoul II. de BrienneConnétable von Frankreich
1350–1354
Jacques I. de Bourbon
Philippe d'ÉvreuxGraf von Angoulême
1350–1354
Louis de Valois
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