Charles L’Eplattenier
Charles L’Eplattenier (* 9. Oktober 1874 in Neuchâtel; † 7. Juni 1946 bei Les Brenets) war ein Schweizer Maler und Architekt.
Leben
L’Eplattenier gilt als einer der wichtigsten Vertreter des Schweizer Jugendstils (Art nouveau), auch wenn er nur selten ausserhalb der Stadt La Chaux-de-Fonds wirkte, wo er seit 1897 an der Kunstgewerbeschule unterrichtete. Zu seinen Schülern gehörte neben François Barraud und André Evard[1] auch der Architekt Le Corbusier, der sich bei der Wahl seines Pseudonyms möglicherweise vom Namen seines Lehrers beeinflussen liess. La Chaux-de-Fonds entwickelte sich damals zu einem der führenden Zentren der Schweizer Uhrenindustrie, und der wirtschaftliche Boom sorgte bei den wohlhabenden Bürgern der Stadt für eine grosse Nachfrage nach Immobilien und Kunstgegenständen im Stil der Zeit. L’Eplattenier entwickelte mit seinen Schülern eine eigene Ausprägung des Art nouveau, die nach einem häufig wiederkehrenden Motiv auch style sapin („Tannenstil“) genannt wird und vor allem an einem intensiven Studium der Natur und an einer künstlerischen Stilisierung der dort vorgefundenen Strukturen interessiert war.
Zu seinen wichtigsten Werken gehören die in La Chaux-de-Fonds aufgestellten Denkmäler für die Republik[2] das am 2. Dezember 1917 eingeweiht wurde und für den Bundesrat Numa Droz[3] sowie Figuren und dekorative Elemente im Krematorium, das er zusammen mit seinem Schüler André Evard ausführte[4], sowie dekorative Elemente auf dem Friedhof der Stadt. Ausserdem wurde das städtische Museum der Schönen Künste nach seinen Entwürfen gestaltet.
1946 verunglückte L’Eplattenier auf der Motivsuche im felsigen Gelände am Fluss Doubs tödlich.
Literatur
- Die kleine Enzyklopädie. Band 2. Encyclios-Verlag, Zürich 1950, Seite 41.
- Udo Weilacher, Peter Wullschleger: Landschaftsarchitekturführer Schweiz. Birkhäuser Verlag, Basel Berlin Boston 2002, Seite 82.
Weblinks
- Isabelle Papaloïzos-Aeby: L’Eplattenier, Charles. In: Sikart.
- Charles L’Eplattenier In: ETH Zürich, e-periodica
Belege
- Alex Winiger: Die wehrhafte Schweiz und die Friedensinsel Schweiz: Zwei Monumente, zwei Konzepte. ETH Zurich, 2020, S. 11 p., doi:10.3929/ethz-b-000438158 (ethz.ch [abgerufen am 8. Oktober 2021]).
- 1917, La Chaux-de-Fonds Denkmal für die Republik
- Denkmal für Numa Droz
- Alex Winiger: Die wehrhafte Schweiz und die Friedensinsel Schweiz: Zwei Monumente, zwei Konzepte. ETH Zurich, 2020, S. 11 p., doi:10.3929/ethz-b-000438158 (ethz.ch [abgerufen am 8. Oktober 2021]).