Center for Advanced Internet Studies
Das Center for Advanced Internet Studies (CAIS) ist ein durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen gefördertes interdisziplinäres Forschungskolleg.[1] Das CAIS widmet sich der Erforschung der gesellschaftlichen Chancen und Herausforderungen der digitalen Transformation. Um diesen komplexen Prozess der digitalen Transformation zu verstehen und verantwortungsvoll zu gestalten, ist eine Forschung notwendig, die schnell auf aktuelle Entwicklungen reagiert, sich interdisziplinär austauscht und mit Bürgern und Akteuren aus der Praxis ins Gespräch kommt.
Darüber hinaus möchte das CAIS den durch die Digitalisierung ausgelösten sozialen, politischen und wirtschaftlichen Wandel aktiv mitgestalten und den Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft fördern z. B. im Rahmen des jährlich stattfindenden CAIS-Forums.[2]
Gegründet wurde das CAIS im November 2016 in der Rechtsform einer gemeinnützigen GmbH. Seine Gesellschafter sind die Ruhr-Universität Bochum, die Universität Duisburg-Essen, die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, die Westfälische Wilhelms-Universität Münster und das Grimme-Institut in Marl.[3] Im Frühjahr 2017 nahm das CAIS in Bochum seine Arbeit auf.[4]
Im Frühjahr 2021 wurde eine engere Zusammenarbeit zwischen dem CAIS, dem Weizenbaum-Institut und dem Bayerischen Forschungsinstitut für Digitale Transformation beschlossen, um den wissenschaftlichen Nachwuchs besser zu fördern.[5]
Forschungsförderung
Das CAIS bietet Fördermöglichkeiten für Fellows und Arbeitsgemeinschaften. Bewerben können sich Wissenschaftler und engagierte Persönlichkeiten aus der Praxis.[6]
Gefördert werden auf Antrag innovative Projekte, die sich mit den gesellschaftlichen Chancen und Herausforderungen der digitalen Transformation befassen und Perspektiven für die Praxis entwickeln. Das Förderprogramm ist grundsätzlich offen für alle Disziplinen und Untersuchungsbereiche sowie für Grundlagenforschung und anwendungsorientierte Vorhaben. Ausschlaggebend für eine Förderung sind Exzellenz, Aktualität, Gesellschaftsrelevanz und fachübergreifende Anschlussfähigkeit der Vorhaben.
Forschungsprojekte
Seit Anfang 2020 werden am CAIS verschiedene Forschungsprojekte durchgeführt.[7] Diese untersuchen unterschiedliche Aspekte der digitalen Transformation.
Unter dem Dach des Forschungsinkubators sind bislang sechs Projekte zusammengefasst. Sie stellen Fragen zu Künstlicher Intelligenz, Nachhaltigkeit, Open Science und Wissenschaftskommunikation.[8] Die Forschungsteams sind an verschiedenen Partner-Einrichtungen sowie am CAIS selbst angesiedelt. Im Forschungsinkubator fördert das CAIS die interdisziplinäre Zusammenarbeit der Projekte und erprobt Formen und Instrumente einer agilen Wissenschaft.[9]
Die Projekte im Einzelnen:
- Meinungsmonitor Künstliche Intelligenz (Forschungspartner: Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf)
- Künstliche Intelligenz in Staat und Verwaltung (Forschungspartner: Deutsche Universität für Verwaltungswissenschaften Speyer)
- KI-Governance: Künstliche Intelligenz als Gegenstand politischer Steuerung (Forschungspartner: Universität Duisburg-Essen)
- Digitalisierung nachhaltigen Verhaltens (Forschungspartner: RWI Essen)
- Open Science: Neue Chancen für die Beziehung zwischen Forschenden und Beforschten? (Forschungspartner: GESIS, Köln)
- Wissenschaftskommunikation in der Digitalisierungsforschung (Center for Advanced Internet Studies)
PhDNet@CAIS
Das CAIS fördert zudem die Ausbildung und Vernetzung von Promovierenden, die sich mit den individuellen und gesellschaftlichen Folgen der Digitalisierung beschäftigen. Dies geschieht im Rahmen des interdisziplinär angelegten PhDNet. Promovierende können dort über Fachgrenzen hinweg Kontakte aufbauen, Erfahrungen austauschen und praktische Kompetenzen erwerben (etwa im Bereich der digitalen Methoden).[10]
Ausblick: Gründung eines neuen Instituts für Digitalisierungsforschung
Das CAIS hat das Konzept für ein Institut für Digitalisierungsforschung in Nordrhein-Westfalen entwickelt. Das Institut wird aktiv an der gesellschaftlichen und technologischen Gestaltung der digitalen Transformation mitwirken.[11] Die Forschung wird sich auf die Potenziale und Herausforderungen der digitalen Transformation für die Menschen konzentrieren.
Der Trägerkreis des geplanten Instituts besteht aus der Ruhr-Universität Bochum, der Universität Duisburg-Essen, der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, dem GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, dem RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung und dem Grimme-Institut.[12]
Das Konzept für das Institut wurde am 11. Februar 2020 im Düsseldorfer Haus der Universität der Öffentlichkeit präsentiert.[13] Gegründet werden soll das Institut im Frühjahr des Jahres 2021.[14]
Weblinks
Siehe auch
Einzelnachweise
- Neues Zentrum für Internetforschung | Das Landesportal Wir in NRW. 8. Dezember 2016, abgerufen am 22. Juni 2020.
- CAIS-Forum 2019. In: CAIS NRW. Abgerufen am 22. Juni 2020 (deutsch).
- Organe und Gremien. In: CAIS NRW. Abgerufen am 22. Juni 2020 (deutsch).
- Neues Zentrum für Internetforschung | Das Landesportal Wir in NRW. 8. Dezember 2016, abgerufen am 22. Juni 2020.
- Pressemitteilung: Kompetenzen bündeln, Talente fördern. In: Weizenbaum-Institut. 19. April 2021, abgerufen am 21. April 2021.
- Förderprogramm. In: CAIS NRW. Abgerufen am 22. Juni 2020 (deutsch).
- Forschung. In: CAIS NRW. Abgerufen am 22. Juni 2020 (deutsch).
- Künstliche Intelligenz... - Digitalstrategie.NRW. Abgerufen am 22. Juni 2020.
- Agiles Arbeiten in der Wissenschaft. In: CAIS NRW. Abgerufen am 22. Juni 2020 (deutsch).
- PhDnet@CAIS. In: CAIS NRW. Abgerufen am 22. Juni 2020 (deutsch).
- Die Landesregierung Nordrhein-Westfalen: Strategie für das digitale Nordrhein-Westfalen | 2019Teilhabe ermöglichen – Chancen eröffnen. (wirtschaft.nrw [PDF]).
- Monitoringbeitrag Digi... - Digitalstrategie.NRW. Abgerufen am 22. Juni 2020.
- Zukunft der Digitalisierungsforschung. In: CAIS NRW. Abgerufen am 22. Juni 2020 (deutsch).
- Der Digital-Gipfel 2019: Eröffnung durch Armin Laschet, Ministerpräsident Nordrhein-Westfalen. Abgerufen am 22. Juni 2020.