Casimir Simienowicz
Casimir Simienowicz (* um 1600; † 1651) war ein Adliger aus Polen-Litauen. Geboren im Gebiet Raseiniai, war er wahrscheinlich litauischer Abstammung. Die litauische Form Kazimieras Simonavičius ist unbelegt und nur eine Rekonstruktion nach heutigem Gebrauch – es gab im 17. Jahrhundert keine litauischen Familiennamen.
Leben
Casimir Simienowicz erwarb an der Universität Vilnius den Magistertitel. Später war er als Militäringenieur und Offizier tätig. Simienowicz bereiste im Auftrag des Königs Władysław IV. Wasa u. a. die Niederlande. Er war ein Artillerie-Spezialist und Pionier der Raketentechnik und hinterließ mit seinem Werk Ars magna artilleriae pars prima von 1650 eine der ersten Beschreibungen zur dreistufigen Raketentechnik.
Artis Magnae Artilleriae
1650 wurde in Amsterdam das Werk Artis Magnae Artilleriae („Große Artilleriekunst“) gedruckt. Das Werk wurde ins Französische (1651), Deutsche (1676), Niederländische (1729) und Englische übersetzt. Der deutsche Titel lautet:
- Vollkommene Geschütz-, Feuerwerck- und Büchsenmeisterey-Kunst / Hiebevor in Lateinischer Spraach beschrieben und mit Fleiß zusammengetragen Von Casimiro Simienowicz, Königl. Majest. und der Cron Pohlen General Feldzeugmeister Leutnant. Anietzo Jn die Hochteutsche Spraach übersetzet: Von Thoma Leonhard Beeren/ Lipsien.
Hier sind neben dem Stand der Artillerietechnik auch Daten zu Feuerwerken zu finden. Der von Daniel Elrich (Stückhauptmann zu Frankfurt am Main)[1] verfasste zweite Teil wurde nicht mehr gedruckt und gilt als verschollen.
Siehe auch
Weblinks
- Bilder der Designs von Simienowicz in der Artis Magnae Artilleriae
- Vollkommene Geschütz-, Feuerwerck- und Büchsenmeisterey-Kunst (Digitalisat)
- Kurzbiographie auf Uranos.org (Memento vom 22. Juni 2006 im Internet Archive) (engl.)
- Kurzbiographie und einige Bilder (engl.)
Einzelnachweise
- Wilhelm Hassenstein, Hermann Virl: Das Feuerwerkbuch von 1420. 600 Jahre deutsche Pulverwaffen und Büchsenmeisterei. Neudruck des Erstdruckes aus dem Jahr 1529 mit Übertragung ins Hochdeutsche und Erläuterungen von Wilhelm Hassenstein. Verlag der Deutschen Technik, München 1941, S. 12.