Carl Zaar
Leben
Zaar war ein Schüler von Julius Carl Raschdorff und studierte in der Folge an der Berliner Bauakademie. Sein jüngerer Bruder war August Leo Zaar.
Nach dem erfolgreichen Abschluss seines Studiums war er nacheinander beim Kunsthistoriker Ferdinand Luthmer (in Frankfurt am Main), dem Architekten Hubert Stier (in Hannover) und bei dem Berliner Baubüro Ende & Böckmann der Architekten Hermann Ende und Wilhelm Böckmann tätig.
Mit 33 Jahren machte sich Zaar 1882 in Berlin selbstständig. In den Jahren 1882 bis 1887 entwarf er in Zusammenarbeit mit dem Architekten Johann Mathias von Holst in Berlin einige Hotelbauten; z. B. das Grand Hotel Alexanderplatz und den Altstädter Hof in der Kaiser-Wilhelm-Straße.
Als 1887 von Holst die Partnerschaft verließ, wurde Rudolf Vahl sein Nachfolger. Mit ihm war Zaar in den Jahren 1901 bis 1910 maßgeblich mit Arbeiten am Zoologischen Garten in Berlin betraut. Die beiden zeichneten verantwortlich für das Verwaltungsgebäude, das Hauptportal, die Orchestertribüne und das Aquarium Berlin. Im Auftrag des georgischen Fabrikanten und Philanthropen Dawit Saradschischwili arbeitete Zaar 1903–1905 an dessen Tiflisser Stadtvilla mit. Bekannt wurde der Bau ab den 1920er Jahren vor allem als Sitz des Georgischen Schriftstellerverbands. Während seines Aufenthalts in Tiflis forschte Zaar u.a. zur ge
Carl Zaar war auch als Lehrer an der Berliner Baugewerkschule tätig. Er ist auf dem Alten Friedhof in Klein-Glienicke in Potsdam begraben.
Werk
Bauten
- 1887–1888: Rathaus in Oldenburg (gemeinsam mit Mathias von Holst; ausgeführt durch Carl Franz Noack)[1]
- 1896: Wettbewerbsentwurf für das Kurhaus in Westerland auf Sylt (gemeinsam mit Rudolf Vahl und Emanuel Heimann; prämiert mit dem 2. Preis)[2]
- 1902: „Villa Zaar“, repräsentatives Wohnhaus in der Villenkolonie Neubabelsberg in Potsdam
- 1902–1903: Vorhalle als Erweiterung der Kapelle auf dem Friedhof Grunewald in Berlin (gemeinsam mit Rudolf Vahl)
- 1908: Evangelische Kirche in Eichwalde
Schriften
- (gemeinsam mit August L. Zaar): Geschäfts- und Kaufhäuser, Warenhäuser und Meßpaläste, Passagen und Galerien. (= Handbuch der Architektur, Teil IV, 2. Halbband, Heft 2.) Arnold Bergsträsser Verlagsbuchhandlung A. Kröner, Stuttgart 1902.
Weblinks
Einzelnachweise
- Informationen über das Rathaus Oldenburg auf www.oldenburg-tourist.de, abgerufen am 17. Februar 2013
- Centralblatt der Bauverwaltung, 16. Jahrgang 1896, Nr. 20 (vom 18. Mai 1896) (online), S. 220.