Carl Philipp Falck
Carl Philipp Falck, auch Karl Philipp Falck (* 1. März 1816 in Marburg; † 30. Juni 1880 ebenda[1][2]) war ein deutscher Pharmakologe.
Leben
Carl Philipp Falck studierte an der Philipps-Universität Marburg Medizin. 1840 wurde er im Corps Guestphalia Marburg aktiv.[3] 1843 promovierte er in Marburg zum Dr. med.[2][4] Durch seinen klinischen Lehrer Karl Friedrich Heusinger bedingt, befasste er sich mit der geographischen Pathologie. Er begann auch mit Selbstversuchen und probierte den Wasserstoffwechsel und den Harnstoffwechsel zu verstehen.
1845 habilitierte er sich für „Arzneimittellehre und verwandte Fächer“.[5] Anschließend praktizierte er in seiner Heimatstadt[6] und war Privatlehrer.[7] Ab 1855 arbeitete er am von Rudolf Virchow redigierten Werk Handbuch der speciellen Pathologie und Therapie, Band 2 und Band 6, mit. 1857 wurde er erst außerordentlicher und 1863 ordentlicher Professor.[2]
1857 kündigte er die Vorlesung Hygiene an.[8] Nach langen Kämpfen gründete er 1867 das pharmakologische Institut Marburg nach dem Vorbild des von Rudolf Buchheim in Dorpat[9] geschaffenen Instituts.[10][11] Er war Ordinarius der Medizinischen Fakultät der Universität Marburg.[12]
Carl Philipp Falck war zweimal verheiratet. Aus der ersten Ehe stammt der spätere Kieler Professor Ferdinand August (1848–1926). Gemeinsam mit diesem Sohn hatte er 1875 die Zeitschrift „Beiträge zur Physiologie, Hygiene, Pharmakologie und Toxikologie“ gegründet.
Werke (Auswahl)
- Handbuch der diätetischen Heilmittellehre. Bayrhoffer'sche Universitäts-Buchhandlung, 1850
- Compendiöses Wörterbuch der speciellen Arzneiverordnungslehre. Enke, Erlangen, 1864
- Uebersicht der Normalgaben der Arzneimittel mit tabellarischer Vorführung der Einzelgaben und der grössten Tagesgaben, sowie mit Berücksichtigung der Pharmacopoea Germanica / bearb. von Carl Philipp Falck. - Marburg : Elwert, 1875. Digitalisierte Ausgabe der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf
- Das Fleisch. Gemeinverständliches Handbuch der wissenschaftlichen und praktischen Fleischkunde. Marburg, 1880
Literatur
- Edith Heischkel-Artelt: Falck, Carl Philipp. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 5, Duncker & Humblot, Berlin 1961, ISBN 3-428-00186-9, S. 3 (Digitalisat).
- Edith Heischkel: Carl Philipp Falck und die deutsche Pharmakologie vor hundert Jahren; In Deutsche Medizinische Wochenschrift 1943; 69: 305–309 doi:10.1055/s-0028-1123934; Georg Thieme Verlag, Stuttgart
Weblinks
- Medicinisch-naturwissenschaftlicher Nekrolog des Jahres 1880
- Falck, Carl Philipp. Hessische Biografie. (Stand: 1. März 2020). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Einzelnachweise
- Hessisches Staatsarchiv Marburg (HStAMR), Best. 915 Nr. 5660, S. 203 (Digitalisat).
- Rudolf Ludwig Karl Virchow: Archiv für pathologische Anatomie und Physiologie und für klinische Medizin. Springer, 1881, S. 550 (google.de [abgerufen am 29. November 2019]).
- Kösener Corpslisten 1930, 100, 6
- Dissertation: De thyreophymate endemico per nassoviam atque hassiam electoralem.
- De urina albuminosa in morbo brightii disquisitiones.
- Hessen-Kassel: Kurfürstlich Hessisches Hof- und Staatshandbuch: 1847. Waisenhaus, 1847, S. 203 (google.de [abgerufen am 29. November 2019]).
- Hessen-Kassel: Kurfürstlich Hessisches Hof- und Staatshandbuch: 1847. Waisenhaus, 1847, S. 308 (google.de [abgerufen am 29. November 2019]).
- Hans H. Lauer: Das Hygiene-Institut in Marburg - ein Rückblick auf hundert Jahre seiner Geschichte (PDF; 300 kB)
- Werner E. Gerabek, Bernhard D. Haage, Gundolf Keil, Wolfgang Wegner: Enzyklopädie Medizingeschichte. Walter de Gruyter, 2011, ISBN 978-3-11-097694-6, S. 1148 (google.de [abgerufen am 29. November 2019]).
- Wolfgang Legrum: Starthilfe Pharmazie
- Werner E. Gerabek: Enzyklopädie Medizingeschichte
- Illustrierter Kalender0: 1877. Weber, 1876, S. 80 (google.de [abgerufen am 29. November 2019]).