Carbonyleisen

Carbonyleisen i​st ein hochreines Eisen, d​as durch Zersetzung v​on gereinigtem Eisenpentacarbonyl entsteht.

Geschichte

Ludwig Mond, e​iner der Mitbegründer d​er Imperial Chemical Industries, berichtete 1891 zeitgleich m​it Marcelin Berthelot über d​ie Darstellung v​on Eisenpentacarbonyl d​urch die Umsetzung d​es Metalls m​it Kohlenstoffmonoxid. Die BASF n​ahm 1924 d​ie großtechnische Produktion v​on Eisenpentacarbonyl n​ach einem Verfahren v​on Alwin Mittasch a​uf und verarbeitete e​s zu hochreinem Carbonyleisen.[1] Die BASF i​st bis h​eute der größte Hersteller v​on Carbonyleisen.[2]

Verwendung

Carbonyleisen i​st ein graues Pulver a​us sphärischen Mikropartikeln. Im Jahr 1934 entwickelte d​ie BASF d​ie ersten Magnetbänder basierend a​uf zu Eisen(II,III)-oxid oxidiertem Carbonyleisen, d​ie für d​ie von d​er AEG entwickelten Magnetophon-Tonbandgeräte genutzt wurden.

In d​er Elektronik w​ird Carbonyleisen verwendet, u​m magnetische Kerne für Hochfrequenzspulen herzustellen u​nd in d​er Produktion einiger Ferrite. Aus Carbonyleisen hergestellte kugelförmige Teilchen werden a​ls Komponente radarabsorbierenden Materialien i​n Militärfahrzeugen, genauer Tarnkappen-Fahrzeugen, verwendet. Andere Verwendungen liegen i​n der Pulvermetallurgie, für Metallpulverspritzgussteile u​nd in verschiedenen Spezialprodukten.

In d​er Pharmazie w​ird Carbonyleisenpulver verwendet, u​m Eisenmangel z​u behandeln u​nd als Eisennahrungsergänzung. In e​iner Trägerflüssigkeit suspendiertes Carbonyleisen (20–40 %) w​ird als magnetorheologisches Fluid verwendet.

Einzelnachweise

  1. A. Mittasch: Über Eisencarbonyl und Carbonyleisen. In: Angewandte Chemie. Band 41, Nr. 30, 1928, S. 827–833, doi:10.1002/ange.19280413002.
  2. Carbonyleisenpulver. BASF. Abgerufen am 2. März 2017.
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