Caesar Scharff
Caesar Scharff (* 22. Dezember 1864 in Hamburg; † 21. Oktober 1902 in Alt-Rahlstedt) war ein deutscher Bildhauer. Scharff war Mitglied des etablierten Hamburger Künstlervereins von 1832, hatte aber auch Kontakt zum moderneren Hamburgischen Künstlerklub von 1897. Stilistisch sind seine Werke dem Jugendstil zuzuordnen.
Werke und Aktivitäten
Scharffs Schaffensschwerpunkt war die Friedhofskunst, viele seiner Skulpturen stehen auf dem Ohlsdorfer Friedhof in Hamburg. Mit der freizügigen Darstellung seiner Figuren erregte er Aufsehen. Deren erotische Ausstrahlung wurde vielfach als der Trauerkultur unangemessen empfunden.[A 1]
- 1898 Bronzerelief auf dem Grabmal von Dr. Heinrich Köstlin (kniende Skulptur verschwunden[1])
- 1898/99 Bronzerelief auf dem Grabmal Soltau[A 2]
- 1899 Bronzerelief auf dem Grabstein der Familie Gottfried Holthusen
- 1900 Bronzerelief auf dem Grabstein der Familie Georg Heinrich Wehber
- 1900 Sandsteingrabwand der Familie Hansing
- 1900 Bronzeplatte an der Stele für Familie Prochownick
- 1900 Herausgabe des Bildbands: Der Hamburger Friedhof und sein plastischer Grabschmuck
- 1901 Teilnahme am Wettbewerb zum Bismarckdenkmal (4. Preis)
- 1901 Grabmal der Familie Diederichsen
- 1901 Grabmal der Familie Hausen
- 1901 Grabmal der Familie Wellge (2011 gestohlen[2])
- 1903 Denkmal für die Reederei Laeisz
Auswahl Friedhof Ohlsdorf:
- Bronze-Relief Soltau
- Grabwand Hansing (roter Sandstein)
- Marmor-Grab Hausen
- Granit/Bronze-Grabmal Diederichsen
- Bronze-Relief Holthusen
Cäsar Scharff wurde ebenfalls auf dem Ohlsdorfer Friedhof beigesetzt[3], sein Kissenstein befindet sich im Planquadrat H 11 (unmittelbar neben der Grabstätte Jaffé).
Literatur
- Volker Plagemann: Vaterstadt, Vaterland, schütz dich Gott mit starker Hand: Denkmäler in Hamburg. Hans Christians, Hamburg 1986, ISBN 3-7672-0967-5
- Volker Plagemann (Hrsg.): Industriekultur in Hamburg: Des Deutschen Reiches Tor zur Welt. Beck, München 1984, ISBN 3-406-09675-1
- Barbara Leisner, Heiko K. L. Schulze, Ellen Thormann: Der Hamburger Hauptfriedhof Ohlsdorf. Geschichte und Grabmäler. 2 Bände und eine Übersichtskarte 1:4000. Hans Christians, Hamburg 1990, ISBN 3-7672-1060-6.
Weblinks
Einzelnachweise
- Grab Köstlin bei Förderkreis Ohlsdorfer Friedhof
- Grab Wellge mit Abbildung von 2003 bei fredriks.de
- Prominenten-Gräber
Anmerkungen
- Dies bestätigt sich jedoch nicht hinsichtlich der in Barbara Leisners Standardwerk, Band 2, enthaltenen Grabmale
- Grab Soltau nicht mehr in Familienbesitz, per Infoschild weist die Friedhofsverwaltung auf die Möglichkeit einer „Grabmalpatenschaft“ hin (gesehen 2. Juli 2017)