Buscherhof (Remscheid)
Der Buscherhof ist eine Hofschaft im Remscheider Stadtbezirk Lüttringhausen. Sie liegt zwischen Lennep und Kranen.
Buscherhof (Remscheid) Stadt Remscheid | ||
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Postleitzahl: | 42899 | |
Vorwahl: | 02191 | |
Lage von Buscherhof (Remscheid) in Remscheid | ||
Geburtshaus Adolf Clarenbachs am Buscherhof in Lüttringhausen |
Geschichte
Die Hofschaft war ehemals Teil der Lenneper Außenbürgerschaft. Sie trug einst den Namen „Auf dem Hofe zum Busch“, da die angrenzenden Wege hinab in den Schmittenbusch führten. Die Anwohner lebten früher ausschließlich von der Landwirtschaft.
Eines der fünf Kinder des dort wohnenden Dietrich Clarenbach war Sohn Adolf, der zunächst die Schule in Lennep und danach die höhere Schule in Münster besuchte. 1526 legte Adolf Clarenbach das Magisterexamen ab, arbeitete danach in verschiedenen Städten und kehrte 1526 ins Bergische Land zurück, wo er wegen seiner Einstellung zu Martin Luthers Lehren bald in Konflikte mit den Kreuzherren in Beyenburg geriet.
Er predigte in einer Scheune nahe seinem Geburtshaus. Drei Jahre später zog es ihn wieder nach Köln, wo er als Ketzer verurteilt und auf dem Scheiterhaufen hingerichtet wurde. Ein Denkmal zu seinen Ehren errichtete man 1729 in Sichtweite des Buscherhofs an einer Durchgangsstraße.
Im Zweiten Weltkrieg befand sich am Buscherhof eine Flak-Stellung, von der aus Flugzeuge beschossen wurden, die Anflüge auf Remscheid und Umgebung planten.
Geografie
Eine schmale Stichstraße bindet den Buscherhof an die Lüttringhauser Straße an. Der Buscherhofbach entspringt hier, versorgt zwei kleine Teiche und mündet letztlich in den Oberlauf des Morsbachs. Wanderwege zweigen hier in verschiedene Richtungen ab – ferner ein Fußweg zum Lüttringhauser Ortskern.
Infrastruktur
Am Buscherhof gibt es noch einen landwirtschaftlichen Betrieb sowie seit Jahrzehnten eine umfangreiche Reitanlage des Remscheider Reit- und Fahrvereins, bestehend aus einer großen Reithalle und dem Waldreitplatz, wo jährlich die „Remscheider Reitertage“ mit internationaler Besetzung und einer vierstelligen Teilnehmerzahl stattfinden.
Literatur
- Hans Kadereit: Wo noch gebeiert, gehaspelt und gedengelt wird – ein historischer Bildband Lüttringhausen. RGA-Buchverlag, 2009, ISBN 978-3-940491-07-7.
- Wilhelm Rees: Heimatkundliche Hefte des Stadtarchivs Remscheid, Nr. 7.