Burgstelle Schlösschen (Ohrdruf)

Die Burgstelle Schlösschen i​st ein Bodendenkmal a​uf dem Schlossberg b​ei Ohrdruf.

Burgstelle Schlösschen
Der Gipfelbereich mit Schutzhütte und Grabenresten (2009)

Der Gipfelbereich m​it Schutzhütte u​nd Grabenresten (2009)

Alternativname(n) Wiesenburg (Weißenburg?)
Staat Deutschland (DE)
Ort Ohrdruf
Burgentyp Höhenburg, Gipfellage
Erhaltungszustand Burgstall, Wall und Graben
Ständische Stellung Grafen
Geographische Lage 50° 48′ N, 10° 43′ O
Höhenlage 541,6 m ü. NN
Burgstelle Schlösschen (Thüringen)
3D-Ansicht des digitalen Geländemodells

Befund

Von d​er kleinen, a​uf dem 541,6 m ü. NN h​ohen Gipfel d​es Ohrdrufer Schlossberges befindliche Gipfelburg s​ind lediglich Wall u​nd Graben erhalten geblieben. Der Burghügel trägt h​eute eine Schutzhütte, s​ie liegt a​m Wanderweg v​on der Scherershütte z​um Haltepunkt Luisenthal. Etwa 500 m westlich d​er Burgstelle befinden s​ich einige Quellen oberhalb d​er Scherershütte. Eine d​urch Hohlwege n​och gut z​u erkennende Altstraße führte i​m Mittelalter v​on Ohrdruf westlich a​n Luisenthal vorbei z​um Kamm d​es Thüringer Waldes b​ei Oberhof. Die Hauptbedeutung d​er Burgstelle wäre i​n der Funktion a​ls Straßenwarte z​u vermuten.

Geschichte

Das Gebiet um Ohrdruf bildete einen Schwerpunkt der Rodungs- und Missionstätigkeit des Klosters Hersfeld am Nordrand des Thüringer Waldes. In der Zeit um 1170 wird in Hersfelder Urkunden eine Siedlung Wiesenrod (Vizzenrot) erwähnt, die 1344 dem Hersfelder Klosterhof in Gotha zugeteilt war. Sie lag in der Nähe einer gleichnamigen Burg, die den Schutz der Siedlung zu gewährleisten hatte. Bereits Lerp verband das Schlösschen bei Ohrdruf mit dieser Burg (Wiesenburg). Eine Amtsbeschreibung nennt für 1531 noch Ruinen an der Dorfwüstung. Eine Ohrdrufer Sage will – wegen der Namensähnlichkeit – in dem Burgrest die altthüringische Bisenburg erkennen, diese soll bis zur Eroberung durch die Franken das auf einem Berg befindliche Tempelgebäude der heidnischen Thüringer geschützt haben.

Literatur

  • Paul Lehfeldt: Wiesenburg. In: Bau- und Kunstdenkmäler Thüringens. Herzogthum Sachsen-Coburg und Gotha. Landrathsamtsbezirk Ohrdruf. Verlag von Gustav Fischer, Jena 1898, S. 2–4, 104.
  • Eintrag zu Schlösschen Ohrdruf in der privaten Datenbank „Alle Burgen“. Abgerufen am 30. Oktober 2021.
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