Burgstelle Bocksberg

Die Burgstelle Bocksberg i​st eine abgegangene mittelalterliche Gipfelburg a​uf dem Gipfel d​es kegelförmigen Berges Bocksberg (422,5 m ü. NN) i​n der Rhön b​ei Geisa u​nd Schleid.[1]

Bocksberg
Ansicht des Berges von Osten, darunter der Turm der barocken Kirche von Schleid.

Ansicht d​es Berges v​on Osten, darunter d​er Turm d​er barocken Kirche v​on Schleid.

Staat Deutschland (DE)
Ort Schleid (Rhön)
Burgentyp Höhenburg, Gipfellage
Erhaltungszustand Burgstall
Ständische Stellung Adel
Geographische Lage 50° 42′ N,  56′ O
Höhenlage 422,5 m ü. NN
Burgstelle Bocksberg (Thüringen)
3D-Ansicht des digitalen Geländemodells

Geschichte

Die Burg wird als Sitz der Herren von Schleid angenommen, die im Hoch- und Spätmittelalter eine bedeutende Rolle im oberen Ulstertal besaßen. In Schleid befand sich zu dieser Zeit die Urpfarrei des Ulstertales. Die Adelsgeschlechter des Rockenstuhler Amtes zählten zum Buchischen Adel, sie waren Vasallen des Klosters Fulda und dienten den jeweiligen Äbten als Krieger, Verwalter und Gerichtsherren. In den 1960er Jahren wurde von Bodendenkmalpflegern aus dem Kreis Bad Salzungen eine kleine Ausgrabung vorgenommen. Es konnten Keramik, Ziegel- und Mörtelreste geborgen werden.

Beschreibung

Von der Burganlage blieben keine erkennbaren Reste erhalten. Auf dem Gipfel mit planierter Fläche befindet sich heute ein Kruzifix als Gipfelkreuz. Der Zugangsweg zum Gipfel dürfte mit dem ursprünglichen Burgweg übereinstimmen, er windet sich im Uhrzeigersinn um den Berg. Der steil aus dem Talgrund aufsteigende Bergkegel befindet sich etwa in der Mitte zwischen dem 1,5 km südlich gelegenen Berg Rockenstuhl, auf dem sich im Mittelalter die fuldische Amtsburg Rockenstuhl bis in die Zeit des Dreißigjährigen Krieges befand. Der Amtssitz wurde dann in die Stadt Geisa verlegt, die sich kaum zwei Kilometer nördlich des Bocksberges befindet. Der Bocksberg besaß neben der Bedeutung für die Herren von Schleid somit auch eine strategische Bedeutung für die genannten Orte. Zudem führte der Hauptverbindungsweg zwischen Geisa und dem Rockenstuhl am Osthang des Bocksberges entlang.[2]

Literatur

  • Adelbert Schröter: Land an der Straße. Die Geschichte der katholischen Pfarreien in der thüringischen Rhön. 3. Auflage. St.-Benno-Verlag, Leipzig 1989, ISBN 3-7462-0430-5.
Commons: Burgstelle Bocksberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Eintrag zu Burg Bocksberg in der privaten Datenbank „Alle Burgen“.

Einzelnachweise

  1. Amtliche topographische Karten Thüringen 1:10.000. Wartburgkreis, LK Gotha, Kreisfreie Stadt Eisenach. In: Thüringer Landesvermessungsamt (Hrsg.): CD-ROM Reihe Top10. CD 2. Erfurt 1999.
  2. Michael Köhler: Thüringer Burgen und befestigte vor- und frühgeschichtliche Wohnplätze. Jenzig-Verlag, Jena 2001, ISBN 3-910141-43-9, Altenstein, Stein, S. 211.
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