Burgstall Hochkuchl

Die Burg Hochkuchl i​st eine abgegangene Höhenburg b​ei 723 m ü. A. a​uf dem Hochkuchlberg i​m Ortsteil Hochkuchl d​er Gemeinde Lohnsburg i​m Bezirk Ried i​m Innkreis v​on Oberösterreich i​n der Nähe d​es Gipfelkreuzes d​es Hochkuchlberges. Bei d​em gleichnamigen Hochkuchlberg b​ei Pattigham, d​er ebenfalls a​ls Sitz d​er Kuchler vermutet wird, konnte i​m Jahr 2013 a​uch ein Burgstall nachgewiesen werden.

Burgstall Hochkuchl
Burgstall Hochkuchlberg

Burgstall Hochkuchlberg

Staat Österreich (AT)
Ort Gemeinde Lohnsburg
Entstehungszeit 1146 (erste urk. Erwähnung)
Burgentyp Höhenburg
Erhaltungszustand Burgstall, geringe Reste
Geographische Lage 48° 8′ N, 13° 23′ O
Höhenlage 723 m ü. A.
Burgstall Hochkuchl (Oberösterreich)

Geschichte

Hier w​ar vermutlich d​er erste Ansitz d​es Geschlechts d​er Kuchler, b​evor die Brüder Konrad III. u​nd Hartneid II. a​us dieser Familie 1377 Friedberg u​nd Mattighofen v​om Bistum Bamberg erwerben konnten. Es i​st hier e​ine frühmittelalterliche Anlage z​u vermuten, d​ie eventuell a​ls Schutz g​egen die Magjaren errichtet w​urde und d​ie im Hochmittelalter v​on den Kuchlern weiterbenutzt wurde.

1146 w​ird ein Eppo d​e Hohenchuchin genannt, 1165 e​in Heinrich, 1179 e​in Eberhard, 1200 e​in nobuilis Otto d​e Hochhuch, 1204 e​in Gottschalchus d​e Chiuchil u​nd 1228 e​in Heinricus Chuocheler. Diese traten a​ls Zeugen b​ei Grundgeschäften d​er Klöster Vormbach, Reichersberg u​nd Admont auf. 1363 verweist d​as Friedburger Urbar a​uf den Besitz d​er Kuchler b​ei Lohnsburg hin. Die Kuchler werden a​ls Teilnehmer b​ei den Turnieren i​n Köln (1179) u​nd Zürich (1165) genannt.[1] Ende d​es 13. Jahrhunderts w​aren unter i​hnen hohe Beamte d​es Erzbistums Salzburg. Konrad II. w​ar Hauptmann während d​er bayerisch-österreichischen Bauernaufstandes. 1403 erhielt Hohenkuchl d​ie Gerichtsbarkeit. Der letzte Kuchler dürfte Konrad IV. gewesen sein.

Burgruine Hochkuchl heute

Heute i​st noch e​ine ringwallartige Wehranlage a​uf einer Höhenkuppe d​es Hochkuchlberges unweit d​es Gipfelkreuzes z​u sehen. Zwei Gruben innerhalb d​es Ringwalles dürften a​ls Zisternen z​u deuten sein. Durch e​ine Forststraße, d​ie die Wehranlage umrundet, i​st die ehemalige Burganlage beeinträchtigt.

Literatur

  • Norbert Grabherr: Burgen und Schlösser in Oberösterreich. Ein Leitfaden für Burgenwanderer und Heimatfreunde. 3. Auflage. Oberösterreichischer Landesverlag, Linz 1976, ISBN 3-85214-157-5.
  • Oskar Hille: Burgen und Schlösser in Oberösterreich einst und jetzt. Verlag Ferdinand Berger & Söhne, Horn 1975, ISBN 3-85028-023-3.
  • Christian K. Steingruber: Eine kritische Betrachtung des Historisch-Topographischen Handbuches von Norbert Grabherr. Oberösterreichisches Landesarchiv, Linz.

Einzelnachweise

  1. Walter Brugger, Heinz Dopsch: Die Kuchler - ein bedeutendes Ministerialengeschlecht vom 12. - 15. Jahrhundert. In: Museumsverein Kuchl (Hrsg.): Der Georgenberg. Kuchl 2014, ISBN 978-3-200-03594-2, S. 107.
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